Ebenfalls in der Nr. 13 (1/2004) des Magazins phantastisch! erschien ein Bericht über die vom Piper Verlag publizierte Reihe »Die Gezeitenwelt«.
Leider blieb die erhoffte Regelmäßigkeit aus und längst scheinen nicht alle geplanten Ausgaben veröffentlicht zu werden. Auch das später eingeführte, gemeinsame Pseudonym Magus Magellan brachte dem Anschein nach nicht den erhofften Erfolg. Wie es nun tatsächlich mit der Gezeitenwelt weitergeht, wissen vermutlich nur Verlag und die Autoren. Thomas Finn hat zum Thema erst kürzlich ein Statement abgegeben.
Hier erzählen alle noch von den Anfängen und ihren Plänen. Der Artikel und die Interivews entstanden kurz vor Abgabetermin. Dies war eines der Berichte, die der Reakteur kurzfristig zu haben wünschte. Und da viele Personen daran beteiligt waren, erinnere ich mich noch gut an den – durchaus angenehmen – Stress, alle Stimmen und Infos pünktlich zusammenzubringen.
Die zu dem Artikel gehörenden Grafiken und Fotos sind durchaus sehenswert, stehen aber nur in der Printversion zur Verfügung.
In den Fängen der Magie
von Nicole Rensmann
Wenn Hennen, Finnen, Freiherrn und anonyme Witzkos aufeinander treffen, werden Planeten verwüstet, bricht das Chaos und die Magie aus, kommt es zu unvorhersehbaren Zwischenfällen und Klimakatastrophen, bei denen die Menschheit dem Untergang geweiht ist. Um das Auslöschen aller Lebewesen auf unserer Erde zu verhindern, muss eine neue Welt geboren werden – eine, die unserer ähnelt und die zwischen dem Hier und Jetzt zu liegen scheint:»Die Gezeitenwelt«
»Mein Traum von der Gezeitenwelt begann vor mehr als drei Jahren. Gezeitenwelt, das sollte der Name einer Fantasy-Welt sein, die in meinem Träumen fast so groß und schillernd war, wie unsere Welt es ist.« So beginnt die Danksagung von Bernhard Hennen aus dem ersten Band »Die Wahrträumer«.
Damit er diesen Traum leben konnte, fand er sich mit Thomas Finn, Hadmar von Wieser und Karl-Heinz Witzko zusammen, deren vielfältiger Ideenreichtum bei der erfolgreichen Rollenspielserie des Heyne Verlages »Das schwarze Auge« nicht erschöpfend verwertet werden konnte. Die schriftstellerische Erfahrung der Autoren, deren Ausbildungen und die Möglichkeit, ihre Kreativität ausreizen zu können, bot eine fruchtbare Grundlage, »Die Gezeitenwelt« mit Leben zu versorgen.
»Die Grundidee war, eine gemeinsame Serie zu gestalten, aber trotzdem unserer jeweiligen Leserschaft treu bleiben zu können.«, sagt Bernhard Hennen, und Thomas Finn fügt hinzu:
»Das Serienkonzept ist darauf ausgelegt, allen vier Autoren ausreichend Raum zu lassen, um eigene Geschichten zu erzählen, aber gleichzeitig eine Rahmenhandlung durchzuziehen, die alle Romane zusammen zu einem Epos machen.«
Während einer Vorlaufzeit von über zwei Jahren arbeiteten die Autoren gemeinsam mit Geophysikern, Anthropologen, Biologen, Linguisten und Archäologen an entsprechenden Pläne. Und so verfügt die Gezeitenwelt über eine eigene Kartographie, in der Tiefseegräben, Meeresströmungen, Hoch– und Tiefdruckgebiete eingezeichnet sind. Das interne Gezeitenwelt-Handbuch umfasst, wie Bernhard Hennen in einem Interview auf www.hohlbein.at erzählt, anderthalb dicke Leitz Ordner, in denen sich Emails, Landkarten, Skizzen, Illustrationen, Ideen und vieles mehr befinden. Bei bis zu 1.000 Mails, die pro Buch zwischen den Autoren hin und her gemailt werden und dem enthusiastischen Arbeitsvorgang, werden diese Ordner sicherlich schnell Gesellschaft bekommen.
Doch der rege Email-Austausch und die zweijährige Vorbereitung reicht dem Team längst nicht, um ihre Gezeitenwelt erblühen zu lassen. So lesen die Autoren untereinander die Manuskripte, um Fehler auszumerzen und treffen sich regelmäßig zum Brainstorming.
»Das größte deutsche Fantasy Epos, das jemals geschrieben wurde.«, behauptet Wolfgang Hohlbein, womit er – zunächst allein vom Volumen ausgehend – nicht Unrecht hat. Über sechs Jahre hinweg soll halbjährlich je ein Band von bis zu 600 Seiten im Piper Verlag publiziert werden. Mit 13 Bänden, so scheint es, soll die Magie, die auf der Gezeitenwelt herrscht, auch durch die Anzahl der Ausgaben verdeutlicht werden. Doch hier schlug nicht die Planung, sondern das Schicksal und die Verkettung widriger Umstände in Form von zu vielen Wortaneinanderreihungen zu: Thomas Finns »Das Weltennetz« musste aufgrund des voluminösen Umfangs auf zwei Bände verteilt werden. Der zweite Teil dieses Bandes erscheint im Frühjahr 2004. Die darauffolgende Ausgabe, erstmalig von Karl-Heinz Witzko, wird im Herbst 2004 in die Buchhandlungen kommen.
Bernhard Hennen, der Initiator des Projektes, erklärt zu den weiteren Publikationen: »Im Sommer 2004 wird die Gezeitenwelt ins Taschenbuch gehen, wobei der Leser, der die Geschichte im Hardcover verfolgt, einen Vorsprung von drei Romanen behalten wird. Im Augenblick steht Karl-Heinz Witzko kurz vor der Vollendung des fünften Bandes im Zyklus. Wir liegen also mit der Produktion um fast ein Jahr vor der Veröffentlichung des Buches. Das versetzt uns in die glückliche Lage, dort wo Bedarf besteht, noch einmal in den Feinschliff der Geschichte zu gehen. Eine Zeit, die üblicherweise im Buchgeschäft heute nicht mehr übrig bleibt, und die wir uns in den letzten beiden Jahren hart erarbeiteten.«
Jeder der Anfangsbände ist in sich abgeschlossen und beinhaltet eigene Protagonisten, exotische Kulturen, Rassen, unterschiedliche Religionen, Kulte und Orden, die in der vom jeweiligen Autor erschaffenen Region nach dem großen Urknall – einem zerstörenden Asteroidenhagel – in der Gezeitenwelt leben.
Karl-Heinz Witzko: »Wir konfrontieren die Völker einer Welt mit der Erkenntnis, dass ihre Götter, die Mächte des Schicksals, die sinn- und wertestiftenden Instanzen oder wie immer man es nennen mag, versucht haben, ihre Welt zu vernichten. Und vielleicht ist es ihnen sogar gelungen. Für die Überlebenden, sozusagen die Noahs unserer Welt, stellt sich am Morgen nach der Apokalypse, als zum ersten Mal wegen der von nun an üblichen, undurchdringlichen Wolkendecke kein Sonnenaufgang mehr zu beobachten ist, nicht die Frage: „Warum wurden wir verschont?“, sondern eher: „Was haben wir verbrochen, dass wir samt unseren Kindern lebendigen Leibes in die Hölle versetzt wurden?“ Eigentlich ein eher ernstes Thema.«
Während Bernhard Hennen »Der Wahrträumer« auf einer Art amerikanisch-europäischen Landbrücke inszenierte, benötigte Hadmar von Wieser für »Das himmlische Feuer« einen gesamten Kontinent von der Größe Asiens. Thomas Finns »Weltennetz«, ein romantisches Seefahrtabenteuer, spielt in einem Archipel von der Größe Indonesiens. Um solche Dimensionen einzurahmen, braucht es einen globalen, um nicht zu sagen astronomischen Plot: Nichts anderes ist der Komet, dessen Einschlag auf der ganzen Gezeitenwelt zu fühlen ist und tief greifende Änderungen im Klima mit sich bringt – und eine geheimnisvolle Magie.
Hadmar von Wieser: »Die GEZEITENWELT ist so weit wir wissen, die einzige ernsthafte Phantastik-Serie (Terry Pratchett möge uns verzeihen), die tatsächlich eine Welt beschreibt und nicht bloß einen Kontinent oder einige Reiche.«
Die ersten fünf Bände beschreiben die Zeit unmittelbar nach der Katastrophe, dem zerstörerischen Asteroidenhagel, den Einbruch der Magie und die Entstehung der Fabelwesen, den Kampf um den Beginn und das Überleben.
Natürlich, so die Autoren, werden sich die Protagonisten in den einzelnen Romanen treffen und den weiteren Verlauf gegenseitig beeinflussen. Kein leichtes Vorgehen, das viel Fingerspitzengefühl für die logischen Handlungsstränge benötigt.
In der zweiten, parallel laufenden Staffel widmen sich die Autoren der Hochphase der Gezeitenwelt, Kriegen und Klimaveränderungen, aber auch die Menschen sollen Verwandlungen durchmachen müssen. Der Inhalt der Finalstaffel steht teilweise in den Sternen, für dessen Deutung möglicherweise Schwester Dolores herangezogen wird. Sie richtet in den Überleitungen der Romane und Kapitel ihr gelehrtes Wort an den Leser. So schreibt Dolores: »Die Geschichte jener Walfängerin mit Namen Alessandra begann an einem Spätsommerabend im 458. Jahr der Abwesenheit Gottes. Und sie begann mit einem Blutbad… Doch ich greife voraus. Die Ereignisse, von denen zu berichten ich als meine Pflicht erachte, nahmen ihren Anfang lange vor meiner Geburt. […]«
Ob es Dolores unter Mithilfe der vier Autoren gelingt, die Leser über einen Zeitraum von über sechs Jahren am Werk zu fesseln?
Hadmar von Wieser: »Diese Serie ist eine einzigartige Chance für die gesamte deutsche Phantastik. Der Verlag, der ursprünglich für Michael Ende („Die Unendliche Geschichte“) gegründet wurde, gehört nun zur Piper-Carlsen-Gruppe, die mit „Harry Potter“ Fantasy zum Mainstream-Produkt gemacht hat. Die Beurteilung durch die Medien übertrifft jetzt schon unsere Erwartungen.“ Und schmunzelnd fügt er hinzu: „Unsere Bücher werden sogar in der Bild am Sonntag besprochen – und dort findet man, um es höflich zu sagen, ja nun wirklich nicht die gängige Leserschaft von Fantasy.«
Was aber macht die Geschichten noch zu einem besonderen Lesevergnügen?
Hadmar von Wieser: »Der Gezeitenwelt-Zyklus hat, was die handelnden Personen und Wesen angeht, drei Besonderheiten.
Erstens gibt es gibt es nur wenige wirklich eindeutig Gute und Böse. Eine Regel guter Literatur sagt: „Der Böse weiß nicht, dass er der Böse ist.“ Alle Personen werden aus der Perspektive ihrer Gefühle, Gedanken und Träume beschrieben und über Jahre und Jahrzehnte in ihrer Entwicklung so beschrieben, dass sie – so hoffen wir – auch unsere Leser nachvollziehen können.
Zweitens werden die Helden über einen Zeitraum von über fünfzig Jahren beschrieben. Das bedeutet, das jeder sich mit seiner Sterblichkeit auseinandersetzen muss – obwohl es in der Gezeitenwelt durchaus Wege geben könnte, das Unvermeidliche aufzuschieben. Ereignisse in den ersten Romanen werden die Basis für die Wünsche, Ängste, Traumata und Fähigkeiten unserer Helden später sein. Ja, mancher Held, der im Finale Grande mitspielt, wird überhaupt erst auf den Seiten unserer Romane gezeugt, geboren und/oder geschaffen.
Drittens benützen wir eine konsequente Charakter-Perspektive: In jedem Kapitel ist ein Protagonist der Fokus. Wir beschreiben, was er erlebt, fühlt und denkt. Was hingegen jenseits seiner Wahrnehmung geschieht, wie andere auf seine Handlungen reagieren und wie sie manches ganz anders beurteilen, erfährt der Leser oft erst einige Kapitel später.«
Und Thomas Finn fügt hinzu: »Ich finde, eine gute Fantasy-Geschichte muss neben aller abenteuerlichen Dramatik auch Raum für Gefühle und Emotionen bieten. Das schließt die Liebe zwischen Mann und Frau ebenso ein, wie die Macht der Freundschaft in einer Zeit, in der unvorstellbare Katastrophen das Leben eines jeden auf der Gezeitenwelt verändern.«
Neben der interessanten Arbeitsweise und dem Enthusiasmus der vier Autoren sollte die Erwähnung der optischen Gestaltung der Bücher nicht fehlen: Das Kunsthandwerk zweier brillanter Illustratoren verleiht den Hardcovern, für einen annehmbaren Preis von 19,90 Euro pro Band, das Ansehen einer limitierten Edition.
»Siedler von Catan«-Illustrator Franz Vohwinkel schmückt die Bücher mit Vorsatzkarten, jeweils farblich und thematisch passend zu den Hardcoverbänden.
Schwarzweiß Innenillustrationen, die von der deutschen Zeichnerin Caryad stammen, vermitteln dem Leser ein exaktes Bild des Geschehens. Der Beginn jedes Kapitels wird mit Ornamenten gekennzeichnet. Mit schwarzen Lesebändchen und ansprechend gestalteten Umschlägen, stoßen die Bücher so manch andere Fantasy-Romane aus dem Bücherregal. Wem all dieser äußerliche Luxus noch nicht ausreicht, dem steht die Möglichkeit offen, signierte Exemplare im Internet unter zu erwerben – und natürlich bei den Lesungen der Autoren, die auf beinahe allen großen Fantasy-Conventions Lesungen und Vorträge veranstalten.
Auf jedem Buchrücken befindet sich der Abdruck eines Runensteines, der den Leser animieren soll, mehr über die Gezeitenwelt herauszufinden. Schafft er dies, so weiß er bereits mehr als die Protagonisten selbst, heißt es von Seiten der Autoren. Die bisherigen drei Bände weisen Schriftzeichen auf, die den altägyptischen Hieroglyphen ähneln, weniger jedoch den diversen Runen-Schriften.
Hadmar von Wieser erklärt: »Als ich das Runenrätsel entwarf, ließ ich mich von so obskuren Alphabeten wie Oskisch, Glagolitisch und dem der Cree-Indianer inspirieren und fügte viele Symbole hinzu, die häufig mit nautischen, elementaren und wasser-astrologischen Aspekten assoziiert werden. Aber die wichtigste Idee ist natürlich, dass die Runen auch auf und unter dem Schutzumschlag erscheinen und die Leser von Band zu Band die Chance haben, ein eigens für sie entworfenes Rätsel zu entziffern. Wir haben uns entschlossen, für die Leser von phantastisch! exklusiv ein Schlüsselwort zu entwerfen und zu verraten. Das Wort ZEIT in der Runenschrift ..« (Nur in der Printversion zu sehen)
Eine ansehnliche Sammlung der Gezeitenwelt könnte im Laufe der Jahre entstehen.
Zu den Büchern gesellt sich möglicherweise ein Computer- oder Handyspiel – Erfahrung in diesen Bereich weisen die Autoren auf. Ein eigenständiges Lexikon zu Schauplätzen und Darstellern der Gezeitenwelt, wie es als Glossar den Büchern angehängt wird, dürfte nicht nur interessant, sondern wünschenswert sein.
Bernhard Hennen bestätigt: »Da die Vernetzung unter den Autoren und der Ideenaustausch mit den zahlreichen Fachkräften, die am Hintergrund der Gezeitenwelt mitarbeiten, zu einer Flut von Informationen führt, haben wir auch mit der Anlage vielfältiger Datensammlungen begonnen, die möglicherweise eines Tages in einer Gezeitenwelt-Enzyklopädie zusammengetragen werden. Es würde sich dabei um einen einzelnen Band handeln, der an die Serie angehängt wird und in dem vieles von dem Hintergrundmaterial versammelt wäre, auf dem unsere Geschichten aufbauen.«
Hörbücher, Musik, Brettspiele, Figuren, Merchandising – all das könnte dazu beitragen, den Erfolg der Gezeitenwelt nicht abebben zu lassen, sondern über den langen Zeitraum von sechs Jahren (und möglicherweise darüber hinaus) auf wogenden Fluten zum Erfolgskurs zu manövrieren.
Die User des offiziellen Forums, das von Oliver Baier eingerichtet wurde, geben sich bereits wilden Spekulationen um die Zukunft und kniffeligen Theorien des Runenrätsels hin. Der satirische Fotoroman, publiziert von Michael Wuttke, trägt zumindest zu einer kurzen, amüsanten Erholpause bei.
Welche Überraschungen die Zukunft auch bereithalten möge: Die wachsenden Ideen der Autoren werden zu einem engmaschigen Netz weiter gesponnen werden.
Längst scheint somit die Epoche für Geschichtenerzähler, die am Lagerfeuer ihre Geschichten ohne Hilfsmittel zu erzählen wussten, vergangen. Aber auch jenes Zeitalter, in dem übereilt ein paar Seiten billig zusammengeleimt, mit einem hässlichen Cover und einem Titel versehen wurden, der so unpassend ist, dass der Bezug zur Geschichte völlig fehlt.
Jetzt scheint die Zeit für ausgefallene Serien mit deutschen Fantasy-Autoren gekommen zu sein, die dem Leser mehr bieten, als eine spannende Story. Mit »Die Gezeitenwelt« ist eine dieser »originellsten Ideen«, um Andreas Eschbach zu zitieren, ins Rennen gegangen. Ein ähnliches Projekt ist bei Piper bereits mit ebenfalls deutschen, multimedialen Künstlern, wie u.a. Monika Felten und Thomas Thiemeyer, in crossmedialer Form geplant, das im Herbst 2004 Premiere feiern wird und über das wir in einer der nächsten Ausgaben ausführlich berichten werden. »Es geht ein Ruck durch die Bücherwelt.«, heißt es beim Piper Verlag.
Hoffen wir gespannt darauf, dass dieser Ruck so stark auf den Buchmarkt einwirkt, um die Pforten zu deutschen Fantasy-Welten dauerhaft aufzustoßen.
PORTRAITS der beteiligten Künstler
Bernhard Hennen wurde 1966 in Krefeld geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und Vorderasiatische Altertumskunde an der Universität in Köln. Viele Jahre trat er nebenbei als Schwertkämpfer auf Mittelaltermärkten auf. Als Journalist bereiste er den Orient und Mittelamerika, nahm an archäologischen Ausgrabungen teil und arbeitete u.a. beim Westdeutschen Rundfunk und bei dem Rollenspielmagazin »ZauberZeit« (heute: »Nautilus«).
Für die Phileasson-Rollenspiel-Tetralogie errang er 1991/92 sowohl den ZauberZeit-Leserpreis, als auch die DASA (Deutsche Abenteuer Spiele Auszeichnung).
Zusammen mit seinem Freund Wolfgang Hohlbein verfasste er 1994 die Roman–Trilogie »Das Jahr des Greifen« (BasteiVerlag), der als bester deutscher Roman ausgezeichnet wurde.
Mit weit über 15 phantastischen und historischen Romanen und annähernd so vielen Novellen, sowie seinen Arbeiten bei »Das schwarze Auge« und anderen Rollenspielsystemen gehört er zu den bekannten deutschen Autoren.
Viele seiner Romane wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 1999 erhielt er das einjährige Stipendium zur Förderung rheinischen Kulturguts, um seinen Roman »Die Könige der ersten Nacht« zu schreiben, mit dem er sich zwar in die Herzen der Leser schrieb, die katholische Kirche jedoch verärgerte.
Er lebt mit seiner Frau in Krefeld.
Bernhard Hennen ist der Initiator des Gezeitenwelt-Projektes und fungiert, neben seiner Autorentätigkeit, als Herausgeber.
Hadmar Freiherr von Wieser, dessen vollständiger Name Hadmar Kurt Alexander Erasmus Dragomir Freiherr von Wieser lautet, wurde am 18. August 1963 in Mondsee, Österreich geboren und trägt dort – aufgrund eines seit 1918 bestehenden Adelstitel-Verbots – den bürgerlichen Namen Hadmar Wieser. Seine Bücher sind unter dem Namen Hadmar von Wieser zu finden. Er besuchte das Musische Gymnasium in Salzburg und studierte an der Uni Salzburg Mathematik, Rechtswissenschaften und Psychologie.
Seit 1986 arbeitet er als meistpublizierender Autor und Redakteur bei der erfolgreichen Rollenspielserie »Das schwarze Auge«, zu der er fünf Romane, 14 Abenteuerbücher und ein Brettspiel beitrug, sowie bei 12 Boxen mitarbeitete. Er beteiligte sich an Serien wie der Borbarad-Kampagne, Elementare Gewalten, den Elfengeheimnissen und den Sterbenden Göttern. Einige seiner Werke wurden in Englisch, Französisch und Italienisch übersetzt. Er wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Abenteuer-Spiel-Preis 1989, 1990 und 1991, dem Zauberzeitpreis 1990 und dem Wolfgang-Hohlbein-Preis, 3.Platz, 1997. Der Kontakt zu seinen Fans ist ihm wichtig, und so versucht er Anfragen der Leser grundsätzlich zu beantworten.
Sein jüngstes Produkt ist das offizielle Computerspiel des österreichischen Nationalparks.
Er ist geschieden, hat zwei Kinder und lebt in Österreich.
Für »Die Gezeitenwelt« erfand Hadmar von Wieser das Runenrätsel und arbeitet – außer an seinen Romanbeiträgen – bevorzugt an der wissenschaftlichen Konsistenz der Welt.
Thomas Finn wurde 1967 in Chicago geboren. In Hamburg absolvierte er eine Ausbildung zum Werbekaufmann, anschließend studierte er Volkswirtschaft. Von 1991 an arbeitete er als Redakteur beim Phantastikmagazin »ZauberZeit«; dem späteren Nachfolger »Nautilus« stand er von 2000 bis Ende 2001 als Chefredakteur vor. Hinzu kommen drei Jahre Erfahrung als Lektor und Dramaturg für den Ullmann-Verlag für Film, Fernsehen & Theater.
Seit 1997 gehört er der Redaktion des »Schwarzen Auges« beim Heyne-Verlag an. Er steuerte dem System bisher ein gutes Dutzend Abenteuer und ein halbes Dutzend Quellenpublikationen bei. Unter anderem veröffentlichte er hier die »Simyala Trilogie«, womit er sich einen Traum erfüllte, wie er in einem Interview mit dem DSA-Ticker verriet. Darüber hinaus ist er für die Spielsysteme Cthulhu und PP&P tätig, für die er ein weiteres halbes Dutzend Abenteuer geschrieben hat. Zusammen mit Lars Schiele verfasste er 1997 in Herausgeberschaft ein Cyberpunk Quellenbuch, das noch auf seine Veröffentlichung wartet.
2001 entschied er, sich hauptberuflich der Schriftstellerei zu widmen.
Zusammen mit seinem Filmpartner Volker Ullmann verfasste er seitdem vier Drehbücher für SAT1, NDR und ARD (darunter ein »Pfundskerl« mit Ottfried Fischer) sowie ein Theaterstück, das 2005 in Stuttgart uraufgeführt wird.
Für die Verlage Heyne und Weitbrecht schrieb er bislang einen Roman und zwei Novellen. Hinzu kommen mehrere Projekte als Story-Writer und Skript-Doktor im Bereich elektronische Medien.
Letztes Jahr erschien sein Cthulhu-Abenteuer »Tempus Fugit!«, das zur Spielemesse in Essen 2003 in der Deutschland – Quellenbox »Deutschland – Blutige Kriege & Goldene Jahre« vorgelegt wurde.
Von Thomas Finn stammen bis dato der dritte und der im Frühjahr erscheinende vierte Band der Gezeitenwelt. Er lebt und arbeitet in Hamburg.
Karl-Heinz Witzko lebt zurückgezogen und darauf bedacht, seine Anonymität zu wahren. So konzentriert er sich völlig auf seine komplexen und teils skurrilen Schreibergüsse. Uns verriet er jedoch: „Ich höre gegenwärtig bevorzugt schwedischen Punk und Shibuya-Kei.«
Bei Shibuya-Kei handelt es sich um eine japanische Musik-Richtung, die in den 90-er Jahren ihren Ursprung fand.
Karl-Heinz Witzko veröffentlichte ein halbes Dutzend Romane bei Heyne und schreibt ebenfalls für das Rollenspiel »Das schwarze Auge«. Darunter erschienen von ihm Titel wie die Trilogie »Das Leben König Dajins in Vergangenheit und Gegenwart«, »Spuren im Schnee« oder »Treibgut«. Seine Werke erhalten stets großartige Kritiken.
Sein erstes Werk für »Die Gezeitenwelt« ist für Herbst 2004 geplant und trägt den Titel »Traumbeben.«
Franz Vohwinkel wurde 1964 in Ottobrunn geboren. Er studierte Grafik-Design an der Fachhochschule Darmstadt. Der für seine künstlerischen Arbeiten mehrfach ausgezeichnete Illustrator ist bekannt durch seine einzigartigen Zeichnungen für unzählige Gesellschaftsspiele, wie u.a. »Siedler von Catan«, »Wizard« oder »Drunter und Drüber«. Auch zeichnet er Sammelkartenspiele, u.a. »Battletech« und »Magic«. Aufgrund seiner qualitativ hochwertigen Illustrationen und der praktischen Erfahrung im Bereich Gesellschaftsspiele wird er von großen Verlagen geschätzt. Er lebt heute in München.
Für »Die Gezeitenwelt« zeichnet Franz Vohwinkel pro Buch jeweils für Anfang und Ende des Einbandes entsprechende Vorsatzkarten der Region.
Caryad alias Michaela Sommer erblickte 1973 das Licht der Welt.
Sie absolvierte ihr Fachabitur im Bereich Gestaltung. 1993 gewann sie den Zeichenwettbewerb des »Aventurischen Boten« für »Das Schwarze Auge». Durch ihre Arbeit für DSA fand sie selbst zu Fantasyrollenspielen. Caryad illustrierte für Systeme wie »Vampire« und »Cthulhu« und erstellte Cover für die Verlage Heyne und Truant, sowie für »Schwermetall«. Ihr eigener erotischer Bildband »Gothic Moonlight« enthält Zeichnungen, Lyrik und Fotos.
1997 wurde ihr Sohn Rowan geboren. Sie lebt im Rheinland.
Die Bücher des Gezeitenzyklus schmückt Caryad mit zu den jeweiligen Ereignissen und Inhalten passenden Innenillustrationen.
Nachtrag
Ich bedanke mich herzlich für die kompetente Unterstützung bei Friedel Wahren, Daniela Fink und Carsten Rösel vom Piper Verlag. Mein Dank gilt auch Hadmar von Wieser und seinen Kollegen für ihre vielschichtige Mithilfe.
Nicole Rensmann
Webitpps
- www.hadmar.com – Website von Hadmar von Wieser, Hintergrundinfos uvm.
- www.thomas-finn.de – Website von Thomas Finn
- www.elfenwolf.de – Viele Infos zu der Gezeitenwelt, Links zum Forum und Fotoroman
© Nicole Rensmann / phantastisch! / Die Autoren der Gezeitenwelt
Dieser Bericht steht auch auf: www.piper-fantasy.de