Beobachtungen

Heute beobachtete ich ein junges Pärchen beim Knutschen. NEIN, nicht absichtlich. Sie lehnten an dem Geländer eines Parkplatzes und leider gab es keine andere freie Parkbucht, als diesen Abschnitt, an dem die Zwei kuschelten. Es störte sie auch nicht, dass ich im Auto sitzen blieb und wartete, mich aber schon. Ich beobachte Menschen doch so gerne. In diesem Fall wollte ich aber nicht pietätlos erscheinen, suchte also einen Radiosender, sortierte CD´s, räumte im Handschuhfach auf. Ab und an lugte ich dann durchs Fenster. Die Zwei ließen sich von mir nicht stören. War ja okay so. Doch dann … kleines Päuschen. Er musste sich die Nase putzen. Und weiter. Süß irgendwie, so unbeschwert.
Und wenn sie nicht gestorben sind (weil das rostige Geländer möglicherweise hinter ihnen nachgegeben hat), stehen sie vermutlich jetzt noch da und knutschen so vor sich hin.

Blaulicht spiegelt sich im Erkerfenster. Neugierig wie Menschen (und Frauen insbesondere) nun mal sind, stürze ich zum Fenster. Ein Polizeiwagen steht quer über der Straße, der Bus so eingeschlossen, dass er die Haltebucht nicht verlassen kann. Ein Fahrrad liegt auf dem Zebrastreifen, ein Mann wird von zwei Passanten gestützt. Ein Polizist bückt sich, mit ihm ein dritter Passant. Sie scheinen am Fuße des Mannes zu hantieren. Steckt sein Knöchel in den Speichen? Oder liegt dort eine weitere verletzte Person? Es ist nicht zu erkennen, der Wagen verdeckt die Sicht. Kommt eigentlich auch mal ein Krankenwagen? Der zweite Polizist geht zum Wagen, setzt sich und scheint per Funk mit der Leitstelle zu sprechen. Ein weiterer Polizist mit seinem Krad trifft ein, stellt sich auf die Kreuzung, regelt den Verkehr. Ein zweiter Streifenwagen taucht auf, wendet und verschwindet wieder. Wo bleibt denn nun der Arzt?
Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber mir erschien es sehr lange, bis dann endlich der Krankenwagen mit Sirenengeheul die Straße entlang raste. Was aber nun dort tatsächlich geschehen ist, wer wie verletzt wurde, weiß ich nicht. Geht mich ja auch nichts an.
Ich hoffe jedoch für alle Beteiligten, dass sie mit dem Schrecken davon gekommen sind und keine schweren Verletzungen erlitten haben.

Woran ich heute gearbeitet habe, wie ich mit »Romanicus« weiterkomme und was es sonst so gibt, erzähle ich dann morgen!

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.