Manch einer wird es anzweifeln und mich als Lügnerin beschimpfen, doch ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, Spielen ist auch ohne HighTech möglich. Es gibt ihn, den Spaß ohne Controller und Monitor, ohne Animation und Bytes. Für eine abendfüllende Unterhaltung sind keine bunten Bretter, maßstabsgetreue Naturgewalten oder explodierende Bildschirmbilder nötig. Das einzige, was du brauchst ist dein Kopf und ein einigermaßen funktionierendes Gehirn.
Überall für alle
Die schlichte Ausstattung und die Vielzahl der Spielvarianten machen es möglich, überall aktiv sein zu können. An den Orten, an denen es für einen kurzen oder längeren Zeitraum langweilig ist, sind Kopfspiele ideal. Auch auf der Party, bei Bus – und Autofahrten oder in der Schulpause kannst du mit deinen Freunden beweisen, wie viel Köpfchen du hast. Geburtstagsfeiern ohne Ausflugsziel werden mit den Kopfspielen zu den Highlights des Jahres. Denn in den Kletterpark fahren, das Kino unsicher machen oder die Bowlingbahn zerstören kann doch jeder.
Das Tolle an den Spielen ohne Grenzen – sie sind nicht nur überall durchführbar, sondern können altersgerecht angepasst werden. Von 5 bis 99 Jahren, Junge und Mädchen, Frau, Mann, Oma, Opa – mitmachen darf jeder.
Keine Angst vor Schlangen
Wer noch nie Wortschlangen gebildet hat, weiß nicht, wie viel Spaß dieses schlichte Kopfspiel bereiten kann. Außerdem fördert es die Kreativität und den Wortschatz. Ob zu zweit oder in einer großen Runde, Wortschlangen kreieren bringt Laune und vertreibt die Zeit. Eine ausführliche Anleitung ist nicht nötig, Stift und Papier? Brauchen wir nicht und auch das Internet bleibt heute aus. Wortschlangen werden aus zusammengesetzten Hauptwörtern gebildet. Derjenige der beginnt, hat es leicht. Schon der nächste Denker muss aus dem zweiten Hauptwort des erstgenannten, zusammengesetzten Hauptwortes ein neues bilden. Beispiel gefällig?
Ich fange an: Wortschlange. Schlangenhaus. Haustier. Tierfell. Fellmütze. Mützengröße. Größentabelle. Tabellenkalkulation … haha… viel Spaß beim Weitermachen! :-)
Ich sehe was, was du nicht siehst
Der Klassiker unter den Kopfspielen dürfte „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sein. Für dieses Spiel, das gebe ich zu, benötigst du zumindest eine Umgebung, aus der du dir ein markantes oder unauffälliges Objekt herauspicken kannst, das du deinem Mitstreiter beschreiben musst. Zu zweit, zu dritt oder in einer großen Gruppe – „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist lustig. Beispiel? Schon wieder? Na gut.
Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist orange.
Nun viel Spaß beim Suchen, ich erkläre in der Zeit schon einmal das nächste Kopfspiel.
Ich packe meinen Koffer
Auch von gestern, aber immer wieder lustig. Konzentration und ein gutes Gedächtnis sind hier gefragt. Richtig Spaß bringt „Ich packe meinen Koffer“ auf der Geburtstagsparty oder im Familienurlaub. Doch auch zu zweit kannst du einen Koffer packen. Jeder packt reihum etwas in einen imaginären Koffer, aber Achtung! Alle vorher eingepackten Gegenstände müssen ebenfalls wieder mit hinein. Das klingt dann so:
Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste. Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste und ein Buch. Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste, ein Buch und eine Packung Taschentücher. Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste, ein Buch, eine Packung Taschentücher und ein Handy.
Mit der Zeit wird es immer schwerer, sich die Gegenstände zu merken. Und natürlich darf auch Außergewöhnliches eingepackt werden, z.B. ein Dinosaurierbaby. Eigene Regeln sind ebenso erlaubt, die das Kofferpacken erschweren. So dürfen nur grüne Sachen in den Koffer, nur Haustiere, nur Modelabels oder Badezimmerutensilien. Da ist nicht nur Köpfchen, sondern auch Fantasie gefragt.
Teekesselchen
Ein interessantes Ratespiel, dessen Titel die Spielregeln nicht verrät. Für Teekesselchen brauchst du mindestens 4 Personen, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Zwei müssen sich nun zu einem Pärchen zusammen finden. Für eine kurze Besprechung sollten die beiden vor die Tür, auf den Balkon oder in einen anderen Raum gehen. Bei einem fahrenden Auto ist das ungünstig, dann bitte im Flüstermodus miteinander kommunizieren. Nun müssen zwei gleich geschriebene Wörter gefunden werden, die eine unterschiedliche Bedeutung haben. Ein schönes Beispiel, für die etwas ältere Generation, ist der Käfer. Einer der beiden muss also den Käfer – das Insekt – erklären, der andere das Kultfahrzeug von VW – der Käfer. Zusätzlich dürfen die Ratenden Fragen stellen, die jedoch nur mit Ja oder Nein beantwortet werden dürfen. Wer den Begriff als erstes errät, darf sich ein eigenes Teekesselchen suchen – natürlich mit einem Partner zusammen.
Berufe raten
Hier erklärt der Titel das Spiel. Zu Zweit ist es langweilig, es sollte schon eine größere, lustige Runde sein, in der Berufe geraten werden. Ob der Beruf pantomimisch oder mit Worten erklärt wird, hängt natürlich davon ab, ob im Auto, im Bus oder im Partykeller gespielt wird. In jedem Fall sollte es Spaß machen.
Und du? Und ihr? Und Sie? Erzählt von euren Kopfspielen, den Spielen zu denen nur ein Kopf und ein einigermaßen funktionierendes Gehirn nötig ist. Ich bin gespannt.