Ich weiß nicht, ob es anderen Autoren auch so geht, ich weiß nur, dass es mir bis dato noch nie in dieser extremen Form so ergangen ist: Ich konnte »Firnis« bis vor wenigen Augenblick nicht öffnen.
Ja, ich habe in dem Buch kurz reingesehen, als ich es bekommen habe. Ich wollte die Lesung vorbereiten, habe begonnen ein paar Sätze zu lesen und das Buch wieder zugeschlagen. Manche Menschen haben Angst vor der Dunkelheit, so wie Ellen in »Firnis«. Andere fallen in einen erstarrten Zustand beim Anblick einer Spinne. Ich habe zum ersten Mal fürchterliche Angst vor dem Ergebnis, an dem ich so viel und so intensiv gearbeitet habe. Ich kenne das Buch, natürlich. Und doch fürchte ich mich vor dem, was da zwischen dem Buchdeckel steht – meine Worte, meine Geschichte, unwiderruflich gedruckt. Ich habe keine Angst vor der Kritik der anderen, sondern vor meinem eigenen kritischen Augen. Angst vor Fehlern, Wörtern, Sätze, die ich anders formulieren möchte. Jetzt. Heute. Sofort. Aber auch Angst euch, meine Leser, zu enttäuschen. Das war noch nie so stark wie bei »Firnis«.
Aber ich muss jetzt. Die Zeit drängt. Der Verlag hat eine Pressekonferenz angesetzt. Eine was?, hatte ich nach dieser Mitteilung gefragt. Natürlich werde ich dabei sein. Allerdings sehe ich mich immer wieder im Spiegel an und frage mich: »Pressekonferenz? Aha.« Ich wende mich dann von mir ab, gehe an den Schreibtisch und schreibe irgendwelche Geschichten. Irgendwas. Einfach so. Warum auch nicht. Das habe ich immer getan. Pressekonferenz! Nun, die Presse ist wichtig, ihr seid aber wichtiger. Ab 01.08. gibt es darum auch endlich die versprochene Leseprobe, eine Verlosung eines signierten Exemplars hier im Blog und später wird auch der Verlag noch Exemplare verlosen. Aber darüber berichte ich dann, sobald es soweit ist.
Nun aber über den Berg springen und die Leseprobe aussuchen.