Ausgetanzt. Ohhhh….. schaaaadeee!

Let´s Dance auf RTLDrei Monate? Die Zeit rast. Wahnsinn! Drei Monate, in denen sich Ex-Sportler, Ex-Turnerinnen, Models, Sängerinnen, Sänger und Schauspieler von professionellen Tänzer drehen, werfen, führen und manchmal auch treten lassen mussten. Allesamt also Menschen, die vermutlich schon in der Disko abgewackelt, aber noch nie Latein oder Standard getanzt haben. Ich beneide sie. Tanzen gibt ein Gefühl von Freiheit. Wäre ich jünger und hätte keinen geschädigten Rücken, ich würde noch mal richtig los legen, denn beim Tanzen lässt sich herrlich entspannen. Erinnere ich mich jedoch an die Tanzschulzeiten zurück, als wir damals noch jung und rüstig waren, kann ich mich nicht an Fall- oder Hebefiguren erinnern, trotz mehrfach belegter und weiterführender Kurse. Drehungen, ja. Unzählige, aber Fallfiguren? Nein. Das blieb den Profis überlassen. Wer heute in die Tanzschule geht, bekommt da schon mehr akrobatische Figuren beigebracht. Ohne Rücksicht auf Körper und mögliche Verluste.  Muskelkater, blaue Flecke, Quetschungen inklusive. Tanzen ist Hochleistungssport, wers nicht glaubt, hat noch nie richtig getanzt. Heute – trotz Rückenprobleme – lasse ich mich beim Tanzen fallen – im doppelten Sinne, ich weiß ja wie.

Aber zurück zu Let`s Dance. Eins der wenigen RTL-Formate, das ich immer wieder gerne schaue. Die Zusammenstellung der Jury finde ich fast immer gelungen, wenn Maite Kelly auch etwas affektiert wirkte. Ich mochte sie als Tänzerin bei der letzten Staffel von Let’s Dance, ich finde sie auch sonst taff, aber in der Jury gefiel sie mir nicht so gut. Glamour-Vogel und Kronengeber Harald Glööckler fehlte, er hatte diese extravagante Note, die herrlich zu dem trockenen Joachim Llambi passte, das vermutlich unbeliebteste Jurymitglied seit es Shows gibt.
Silvie van der Vaart, Moderatorin im zweiten Jahr, auch schon auf der Tanzfläche bei Let´s Dance um den Pokal herumgewirbelt, mochte ich immer sehr, fand sie aber diesmal sehr blass und viel zu aufgetakelt. Wo war die fesche Frau, die zu ihren kurzen Haaren stand, die sie wegen ihrer Krebserkrankung verloren hatte? Sie schien un- und nicht immer treffsicher. Kann aber mal passieren. Daniel Hartwich machte das mit trockenem Humor und Schlagfertigkeit wett, er ist für mich einer der aktuell smartesten Moderatoren.
Die Finalisten waren auch in diesem Jahr wieder top. Überhaupt zeichnet sich bei Let’s Dance immer irgendwann ab, dass Fans zwar viel tragen können – wie z.B. bei Lars Riedel – aber letztendlich doch denjenigen wählen, der die beste Leistung und Entwicklung bringt.
Obwohl mir persönlich Rebecca Mir zu hibbelig ist, hätte ich ihr den Pokal gegönnt, so ist sie, wie schon bei „Germany’s Next Topmodel“ (wie die Presse sagt) wieder einmal „nur“ Zweite. Das ist ein blödes Gefühl.
Magdalena Brzseka hat gewonnen. Berechtigt. Als ehemalige Bodenturnerin und 26-fache Deutsche Meisterin weiß sie allerdings auch, was Training bedeutet und hat einen unermüdlichen sportlichen Ehrgeiz. Der einstudierte Freestyle mit ihrem Tanzpartner Erich Klann war allerdings genial! Wow! Was für ein Abschluss, der Lust auf die nächste Show macht. Nächstes Jahr. Hoffentlich.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.