Auf dem Markt

Als ich noch ein Kind war, bin ich immer gerne mit meiner Oma auf den Markt gegangen. Da gab es die schmackhafteste Fleischwurst, die süßesten Birnen und den leckersten Kuchen. An der einen Ecke roch es nach frischem Brot, an der anderen nach Fisch. Und nur ein Stück weiter lockte der oftmals penetrant riechende Käse.

Überall durfte man probieren oder bekam auch mal eine Blume geschenkt. Ja, diese Marktspaziergänge mochte ich sehr.

Die Schenkbereitschaft ist vielleicht etwas zurückgegangen, aber die Gerüche und die dort herrschende Freundlichkeit haben sich nicht geändert.

Heute haben wir – kurz vor Samhain / Halloween – mal wieder einen Kürbis gekauft, auf dem Markt natürlich. Letztes Jahr fiel Mr. Pumpkin ja mehr oder weniger aus, weil die aufgepumpten Kürbisse schon zwei Monate vorher verkauft wurden. Das war dieses Jahr nicht anders, aber ich weigere mich einfach, mir mehrere Wochen vor dem 31.10. einen Kürbis vor die Tür oder ins Haus zu stellen. Die Qualität ist minderwertig und die Zeit bis zu der Nacht, in der sich die Nebel zur Unterwelt lichten, viel zu lang. Matschige Stellen, Schimmel und ein paar unliebsame Gäste in Form von Würmern und Maden muss ich nicht unbedingt haben.

Diesmal ist es uns aber gelungen, auf dem Markt einen Kürbis zu ergattern. Er ist nicht riesig, macht aber ansonsten einen guten Eindruck.

 
Noch ist er nicht ausgehöhlt, aber sobald er sich in eine Fratze verwandelt hat, werde ich ihn euch natürlich vorstellen.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.