Heute mal `ne Lanze brechen.
Ein Lob. Ein Hoch. Ein Dankeschön!
Ein Bericht. Nur Fakten. Ein paar Emotionen. Und Private Notizen.
Am Donnerstagabend besuchten wir das Teo-Otto-Theater. Keine Vorstellung im üblichen Abendprogramm, sondern die Zeugnisübergabe der Abiturientinnen und Abiturienten 2017 des Getrud-Bäumer-Gymnasiums, zu denen unser Sohn auch zählt.
Wir hatten keine Vorstellung von dem, was uns erwartete und ließen uns – vollkommen erwartungsfrei – überraschen. Positiv? Aber sowas von.
Zeugnisübergabe – Ein Event? Ja!
Zu Beginn: Ein Sektempfang – eine fruchtig-frische Einstimmung, mit der die ersten Gespräche in der Vorhalle des Theaters begannen. Manch einer schwelgte in Erinnerung aus (mindestens) zwölf Jahren Schulzeit.
Um 18.00 Uhr startete dann der vorletzte Akt der allgemeinen Schullaufbahn.
Zwei Stunden Programm, beginnend mit der Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Döring. Es folgten Abschiedsworte der Jahrgangsstufensprecher – humorvoll und stellenweise emotional. Da musste ich mir schon mal eine Träne aus den Augenwinkeln wischen.
Die Rede der Jahrgangsstufenleitung von Elke Groth und Henning Krug war auf das Motto dieses Jahrgangs zugeschnitten: Abizeps 2017. Hier haben sich „Gruth“, wie die Jahrgangsstufenleiter von den Abiturienten liebevoll genannt werden, mächtig ins Zeug gelegt, um den Schülern auf humorvolle Art ihren Respekt zu zollen. Da steckte Mühe und Herzblut drin. Toll! Solche Lehrer gibt es eben doch!
Vor der Zeugnisvergabe eine (sorry, zu) lange Rede des Rektors. Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab die Schulband ihr musikalisches Repertoire zum Besten, Gesang inklusive.
Die Abiturienten und Abiturientinnen nahmen ihre Zeugnisse entgegen, besondere Leistungen wurden geehrt. Einem Lehrer, der an diesem Tag seinen Geburtstag feierte, sangen Band und alle Schüler noch ein Ständchen – cool. Dann war dieser Akt aus.
Ein gelungener und unterhaltsamer Abend, zu dem Lehrer und Schüler gleichermaßen beitrugen.
Private Notiz: Nur für Koch- und Wein-Nerds
Den Tag über hatte ich ein Menü vorbereitet, sodass ich nur noch das am Nachmittag geschnibbelte und kurz angegarte Leipziger Allerlei in Butter schwenken und mit Petersilie dekorieren musste.
Der Braten hatte mehrere Stunden im Ofen geschmort und durfte noch in der Sauce ziehen.
Für die Sauce hatte ich eine Rotwein-Reduktion angesetzt, die ich mit der Sauce aus der Schmorbratenpfanne verrührte und mit Butter, Pfeffer und Orangenzesten abschmeckte.
Die fertiggegarten Serviettenknödel waren schnell ausgewickelt, in Scheiben geschnitten und wieder – ja Butter, was sonst – angebraten.
Es blieb kein Krümelchen übrig.
Dazu haben wir einen kräftigen Rotwein aus Australien getrunken: Penfolds Bin 8 (2013) – ein Tröpfchen, mit dem wir diesen Ehrentag wahrlich großartig abschlossen.
Private Notiz: Von 12 Jahren – ein Anfang und ein Ende
Erfüllt von Vorfreude bereiteten wir uns auf den Abiball vor, der zwei Tage später stattfinden sollte.
Wer hätte ahnen können, dass diese Vorfreude von einem traurigen Ereignis durchbrochen werde sollte? Wer hätte wissen können, dass das Ende dieser zwölf Schuljahre auch das Ende unserer Lilly sein würde? Sie kam in den Sommerferien 2005 zu uns, die letzten Ferien für unseren Sohn, bevor er die Grundschule besuchen würde. Und sie verließ uns, als er das Gymnasium beendete. Manchmal gibt es seltsame Parallelen im Leben.
Aber es geht immer weiter …
Abiball 2017 GBG – So geht es auch!
Im Vorfeld hatten wir bereits von langweiligen Abenden mit schlechtem Essen und überteuerten Getränken gehört. Wir fürchteten das Schlimmste.
Doch nicht mit diesem Jahrgang!
Um 18.00 Uhr begann der Abend in der Schlossfabrik Solingen erneut mit Sekt. Der war, leider, zu warm, zu süß und schmeckte eher nach Prosecco. Aber bei den Außentemperaturen ist es kompliziert, Kaltgetränke angemessen gekühlt an ca. 400 Leute gleichzeitig zu verteilen. Und außerdem sind wir ja nicht zum Sekttrinken gekommen. Ich stellte mein Glas zurück. Und danach blieb ich bei Wasser.
Tolle Kleider und schicke Anzüge
Solche Feierlichkeiten drängen dazu, sich neu einzukleiden. Ich liebe es, die festlichen Kleider anzusehen. Und die jungen Frauen und Männer sahen toll aus. Schon bei der Zeugnisübergabe hatten sich alle mächtig ins Zeug geworfen, der Abiball toppte die Kleiderwahl aber um Längen. Traumhaft. Besonderes die jungen Frauen sahen wunderschön aus.
Und ja, ich hatte mir auch ein neues Kleid gekauft. Mein Kleiderschrank gab nicht viel her, das eines Balles würdig gewesen wäre.
Die Alte Schlossfabrik
Die Location war super ausgewählt, tolles Ambiente. Mit, das muss erwähnt werden, sauberen und ausreichend vorhandenen Toiletten. Die Servicemitarbeiter der Schlossfabrik bedienten kompetent, Teller wurden sofort weggeräumt, Getränke kamen schnell. Die Getränkepreise waren okay.
Das Büfett war auf beiden Seiten des Saals aufgebaut. Gekocht hatte das Hotel Kromberg. Die Auswahl war groß und sollte Veganern, Vegetariern und Fleischessern gleichermaßen gemundet haben. Obwohl … meckern ist ja modern und wer etwas finden will, fand sicherlich auch an diesem Büfett ein Haar in der Suppe. Dessert gab es natürlich auch. Hach, ich liebe Desserts!
Das Programm
Das kleine Programm startete erst nach dem Essen, und das zog sich – zugegeben – arg in die Länge. Denn die ersten Hungrigen am Büfett waren mit ihrem Abendessen schon lange fertig, wenn die letzten noch anstanden. Da hieß es Geduld haben, noch einen Schluck trinken, sich unterhalten oder mal frische Luft schnappen gehen.
Es folgten kleine Darbietungen: Ein Gedicht wurde verlesen, zwei Videos gezeigt und eine professionelle Tanzgruppe präsentierte ihr Können. Habe ich was vergessen? Könnte sein.
Die Zeit verging und wir witzelten, dass die Bezeichnung „Ball“ neu definiert werden müsste. Doch wir sollten uns irren. Denn nun riefen die jungen – in diesem Fall, darf ich das doch sagen? – Damen zu einem „Eltern-Kind-Tanz“ auf.
Ich freute mich, denn mein Sohn war nicht begeistert darüber, dass wir ihn vor dem Abiball drängten, den Discofox-Grundschritt zu erlernen – im Wohnzimmer. DAS kam ihm nun zugute. Jaja, ich weiß, das ist peinlich. Dabei ist Tanzen alles andere als peinlich.
Danach gab es nur noch Musik und die Tanzfläche – Schüler mit Lehrern, Schüler mit Schülern, Mütter mit Vätern, alle zusammen oder alleine. Hauptsache die Musik ging ins Blut.
Private Notiz: Nur für Tanzwütige – Tanz dich frei …
Tanzen habe ich schon als Teenager geliebt. Früher „war das einfach so“: Nach der Konfirmation wurde die Tanzschule besucht. Manche blieben nur den Standardkurs. Ich blieb viele Kurse mehr.
2010 und 2011 belegten mein Mann und ich die ersten Tanzkurse für Discofox bei der Tanzschule Dance. Leider mussten wir aus gesundheitlichen Gründen aufhören.
Später übten wir im Wohnzimmer – auf Socken, auf Fliesenboden. Viele der einzelnen Figuren fielen uns nicht mehr ein. Das war ärgerlich. Wir schauten uns youtube-Videos an, kauften uns die Get the Dance – Videobox, lernten neue Figuren.
Dann gewannen wir einen Gutschein für einen Tanzkurs bei der Tanzschule Wieber. Manchmal tritt das Schicksal eben auch positiv in die richtige Richtung. Ende 2016 belegten wir erneut einen Discofox-Tanzkurs.
Hier hatten die Paare bereits über mehrere Kurse eine Choreographie einstudiert, in die wir uns eintanzen mussten. Das funktionierte relativ gut. Doch mein Mann kann aus anatomischen Gründen nicht alle Figuren perfekt ausführen, und ich bin ein kreativer Freigeist mit Rückenproblemen, einstudierte 1-2-3-Schritte nach einem Schema, ist auf Dauer nichts.
Wir wählen unsere Figuren so aus, dass wir zusammen harmonieren und uns die unterschiedlichen körperlichen Defiziten nicht am Tanzen hindern.
Die letzte Tanzstunde konnte ich aufgrund akuter Rückenprobleme nicht mehr besuchen. *schnief*
Bis ich diese Schmerzen wieder im Griff hatte, dauerte es Monate. Doch wir fingen wieder an. Zuhause, auf Socken, im Wohnzimmer. Wir sind nicht besonders gut, aber tanzen macht uns wahnsinnig viel Spaß. Und dann nahte der Ball.
Ball = Tanzen!
Ich zog meine Tanzschuhe an. Ein No-Go, denn Asphalt ist für die Sohle schlecht. Trotzdem.
Was soll ich sagen: Es war geil! Nach jedem Tanz kippten wir ein Glas Wasser in uns hinein. Und es hat mächtig Spaß gemacht endlich einmal nicht im Wohnzimmer, auf dem Fliesenboden, mit Socken tanzen zu müssen.
Jetzt wird der nächste Tanzkurs in Angriff genommen… Darum und überhaupt:
Dankeschön!
Wir – hier kann ich nur für meinen Mann und mich sprechen – bedanken uns herzlich bei (jetzt Ex-) Schülern, Lehrern und den jeweiligen Veranstaltungsorten, die diese Abschiedsfeiern zu unvergesslichen Events gestaltet haben.
Ein gelungener Abschluss, der zeigt, dass Lehrer und Schüler zu einer Einheit gewachsen sind und dank dieser respektiven Gemeinschaft zwei unvergessliche Feiern auf die Beine gestellt haben.
Ich werde beide Tage in sehr guter Erinnerung behalten und – jetzt sag es! – noch meinen Enkeln von den Abiturfeiern erzählen. ;-) Irgendwann!
Vielen Dank dafür!
Letzte Aktualisierung: 25.04.2018 – Fotos aufgrund DSGVO entfernt.