Die Welt der Gewürze ist schier unendlich. Auch wenn Salz und Pfeffer vermutlich die mitunter wichtigsten Gewürze in der Küche darstellen, so reizt mich die Vielfalt der aus getrockneten Blüten, Blättern oder Früchten gewonnenen Aromen. Sie riechen wunderbar und verleihen jedem Gericht eine andere Geschmacksnote.
Angebratenes Currypulver mit Weißwein ablöschen – welch ein Duft -, mit Sahne verbinden zu Gemüse wie z.B. Wirsing oder Weißkohl. Lecker.
Lavendelblüten mit Vanille eingekocht in Milch und Sahne – super als Eis oder Sauce zum warmen Schokokuchen.
Wenn mir dann jemand anbietet, Gewürze auszuprobieren, fällt mir Nein sagen schwer.
Vom Achterhof – einst Bergische Nachbarn, jetzt Ostfriesen.
Familienunternehmen. Die mag ich. Mit diesen Firmen fühle ich mich verbunden, auf mehreren Ebenen und aus verschiedenen Gründen. Doch mit Familie Blank verbindet mich eine heimatliche Kleinigkeit. Sie stammt aus dem Bergischen Land – aus Wuppertal – und lebte somit im sogenannten Bergischen Dreieck, zu dem auch meine Heimatstadt Remscheid gehört. 2010 zog es die Familie Blank jedoch nach Ostfriesland, wo sie einen alten Bauernhof zum heutigen Firmensitz umbaute.
Mitten im Grünen, so erzählen sie auf ihrer Webseite, leben und arbeiten sie nun und verkaufen Gewürze, Tees und Trockenfrüchte Vom Achterhof.
Klingt nach Idylle und Idealen, und nach der Erfüllung eines Traums.
Zum Shop
Doch die stärksten Ideale und die schönste Idylle nützen nichts, wenn kein Geld fließt. Darum verkauft die Familie Blank ihre Waren auch online. Der Shop bietet eine Auswahl an Tees, getrockneten Früchten, Heilkräutern, Salzen, Nüssen oder Gewürzmischungen.
Die Familie vom Achterhof bietet, laut Webseite, nur Produkte ohne Geschmacksverstärker oder künstliche Farbstoffe an. Auch auf Zusätze von Glutamat und Hefeextrakt wird verzichtet. Alle Zutaten sind ungeschwefelt und unbestrahlt.
Ausführliche Beschreibungen bei den Gewürzen ergänzen das Angebot und bieten informative Tipps. Der noch junge Blog stellt Rezepte vor, z.B. wie Senf selbst hergestellt werden kann.
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Zur Verpackung
Die meisten Gewürze und vor allem die Salze werden in schwarzen Verpackungen verschickt. Die Tüten sind lichtundurchlässig und wiederverschließbar. Sehr praktisch.
Die Gewürze sind in 50-Gramm- bis 1000-Gramm-Tüten erhältlich. Interessant fände ich Probierpäckchen mit ca. 20 g. Besonders bei den Salzen oder den eher seltenen Gewürzen macht das für einen normalen Haushalt Sinn.
Die Gewürze & Salze
In seinem Buch »Salz« schwärmt Koch und Gewürze-Gourmet Ingo Holland von den zahlreichen Salzen der Erde und weckte mein Interesse an den salzigen Raritäten.
Eine Vielfalt an Salzen gibt es auch Vom Achterhof, hier nur eine kleine Auswahl.
Schwarzes Hawaii Salz
Seine schwarze Farbe verdankt dieses Salz dem Zusatz von Aktivkohle. Wer das Salz mit den Fingern streut, hat anschließend schwarzgraue Fingerspitzen. Aber so muss das sein. Auf Hawaii wird Aktivkohle als verdauungsfördendes und antioxidatives Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Das Salz ist meiner Meinung nach zu edel, um es als normale Würze beim Kochen zu verschwenden. Optisch machen die schwarzen Körner auf einer Scheibe frisch gebackenem Brot mit Butter einiges her. Es hat einen milderen Geschmack wie normales Meersalz, bleibt aber noch lange im Mund zurück.
Das Hawaii Salz wird meist bei der Zubereitung von Meeresfrüchten, rohem Fisch oder Kurzgebratenem verwendet.
Himalaya Kristallsalz
Zu den ältesten Salzen gehört das Himalaya-Salz, das auch Alexandersalz genannt wird. Das Natursalz ist geschmacklich etwas feiner als Meersalz, darf aber durchaus beim täglichen Kochen und Würzen verwendet werden. Ich hatte es in den letzten Tagen schon öfters im Einsatz.
Kala Namak, Black Indien
Das indische rotgrauschwarze Salz ist eine feine Delikatesse und geschmacklich weit von anderen Salzen entfernt. Angebaut wird es in Darjeeling (Indien). Dank des vulkanischen Ursprungs ist es mit Magnesium, Eisen und Schwefelwasserstoff versetzt. Und genau danach riecht und schmeckt es auch: Schwefelig, was dem Geschmack und Geruch von Ei ähnelt. Sicherlich für Veganer, denen der typische Eigeschmack ab und an fehlt, eine leckere Alternative. Überhaupt eignet sich das Salz sehr gut zum Würzen von Gemüse, Pilzen, Hülsenfrüchten, aber natürlich auch zu kurzgebratenem Fleisch. Perfektes Finish auch auf gebuttertem Brot mit Tomate oder Gurke – lecker!
(Die Gewürztomaten kaufe ich sehr gerne – logisch – auf dem Remscheider Wochenmarkt bei Familie Basen, die bauen selbst an.)
Ras el Hanout
Ras el Hanout ist eine Gewürzmischung, die je nach Händler an Zutaten variiert. Bis zu dreißig Gewürze dürfen, so habe ich gelesen, in die Mischung eingearbeitet werden. Kenner sagen, Ras el Hanout muss besonders gut sein, damit es auch so schmeckt wie das marokkanische Original. Leider habe ich Ras el Hanout vorher noch nie gegessen und kann weder geschmacklich noch von der Qualität her einen Vergleich ziehen. Das Karottenpüree hatte mit Ras el Hanout einen neuen, aber sehr feinen Geschmack. Hier hat vor allem das darin enthaltene Kardamom dominiert.
Dieses Möhrenpüree ist schnell gezaubert:
- 500 g Möhren schälen und klein schneiden in etwas Olivenöl anschwitzen,
- Zwei Prisen Zucker und eine gute Prise Salz einstreuen
- Ein Stück frischen Ingwer schälen und dazu geben. Nicht zu viel, sonst wird es sehr scharf. Ich mach das nach Gefühl und würde sagen, ca.: Größe kleiner Finger.
- Mit heißem Wasser ablöschen, die Möhren brauchen nicht schwimmen. Lieber Wasser nachgießen, wenn es verkocht ist, solange bis die Möhren gar sind.
- Restwasser abschütten.
- Möhren und Ingwer pürieren und mit einem halben TL Ras el Hanout würzen.
Macisblüte, gemahlen
Im Reich der Gewürze wird gerne alles verwendet. Und so wird auch die Macisblüte nicht weggeworfen, wenn die Muskatnuss entkleidet wird. Bei der Macisblüte handelt es sich um den Samenmantel der Muskatnuss. Das habe ich vorher nicht gewusst. Infos dazu fand ich auf der Webseite Vom Achterhof. Zusätzlich habe ich noch die Suchmaschinen bemüht.
Die Macisblüte riecht nach Muskatnuss, ist aber milder und eignet sich für Gemüse oder Kartoffeln, passt aber auch sehr gut zu Kuchen, Plätzchen oder einem feinen Schoko-Dessert. Ein Allrounder unter den Gewürzen.
Fazit
Die Gewürze Vom Achterhof haben mir Spaß gemacht. Die Auswahl im Shop bietet eine Vielzahl an Raritäten, die nicht im Supermarkt-Regal stehen. Die wiederverschließbaren Tüten finde ich speziell für die Salze super.
Webtipps
Vielen Dank an den Achterhof!