Direkt aus „Niemand“ importiert: „Niemand war ihm zuletzt vor vielen Jahren begegnet. Sein Körper bestand aus einem einzigen, dicken, runden, fetten Kloß in Kartoffelfarben, mit einem Durchmesser von mehr als zwei Meter. Sein Kopf war auch der Bauch, und der Bauch war auch der Po. Ein Kloß, alles in allem. Das kloßige Fleisch unter seinen schwarzen Augen, die oberhalb des ebenfalls schwarzen, knopfähnlichen Bauchnabels steckten, war dick und gerötet.
Der Trauerkloß heulte und schluchzte herzzerreißend und viel schlimmer, als Nina geweint hatte. Niemand spürte, wie sich eine kleinere Version des Trauerkloßes in seinem Hals festsetzte. Bald würde er auch weinen und nie wieder aufhören. Nina presste die Lippen aufeinander. »Nicht weinen jetzt, du darfst nicht mitweinen«, warnte er sie und griff nach ihrer Hand.
Der Trauerkloß rollte auf sie zu, doch anstatt sie unbeachtet zu passieren, stoppte er vor Nina und Niemand. Für einen Moment hörte er auf zu jammern und sah sie an. Tränen kullerten an seinem Kloßkörper hinab und weichten den Boden auf.
Nina ging einen Schritt zurück, doch Niemand hielt sie zurück. Sie standen viel zu dicht an dem schwarzgrünen Graswald.“
Mehr gibt es zu dem armen Trauerkloß nicht zu sagen, zumindest nicht an dieser Stelle. Natürlich hat Timo Kümmel auch den heulenden Trauerkloß gezeichnet, wer sonst?
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