Der WDR bietet zahlreiche Hörbücher und Hörspiele gratis an. Darunter viele Klassiker wie z.B. „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë oder Emily Brontës „Sturmhöhe“, gelesen von Regina Münch auf WDR5.
„GRËUL“ ist ein Hörspiel von Stuart Kummer und Edgar Linscheid. Zahlreiche bekannte Namen finden sich in der Besetzungsliste, darunter Bjärne Madel, Axel Prahl, Joachim Król, Katharina Schmalenberg oder Katharina Wackernagel. Mit acht Folgen á ca. fünfzig Minuten unterhält das Hörspiel die Zuhörer:innen und das ausgesprochen spannend und unterhaltsam. Die meisten Stimmen sind emotional und klingen betont gut, aber es gibt auch ein, zwei Sprecher:innen, die eher als monoton bezeichnet werden könnten. Dank der zahlreichen herausragenden Stimmen, sind diese nicht weiter erwähnenswert.
Das Hörspiel wird in das Genre Fantasy eingeordnet, was mir nicht passend erscheint. Ich würde GRËUL als historische Gruselgeschichte bezeichnen.
Der Inhalt
Die Handlung spielt im mittelalterlichen Zirnertal, im Dorf Quill. Schon in den ersten Minuten geht es spannend her: Eine junge Frau wird brutal ermordet. Während die Dorfbewohner die vermisste Tochter des Schmieds Ortrud suchen, versucht der Vater Abt, der Vorsteher des ansässigen Klosters, die Tat zu vertuschen. Er zieht zwei junge Mönche mit in seine dunklen Machenschaften, rechnet jedoch nicht mit deren Widerstand. Die Bewohner glauben, die Sagengestalt GRËUL sei zurückgekehrt und würde Jagd auf die Bewohner machen. Der Abt nutzt diesen sagenumwobenen Glauben der heidnischen Bewohner, obwohl er die Wahrheit kennt und zettelt am Ende einen Glaubenskrieg an. Welches Geheimnis steckt hinter den Klostermauern?
Eine verbotene Liebschaft, eine psychische Erkrankung, die ewige Diskussion um den Glauben, Vertuschung, Geißeln, Religionskrieg, Mord, Verrat und Hass machen GRËUL zu einer spannend erzählten Geschichte, obwohl ein paar klassische Themen weniger förderlich gewesen wären. Kleines Defizit: Von Anfang an ist die Handlung vorhersehbar.
Fazit
Das Hörspiel über die alte Sage des GRËULs wurde in eine authentische mittelalterliche Handlung transportiert und zu einer historische Gruselgeschichte gewoben. Gerne anhören. Trotz kleiner Defizite macht GRËUL Spaß und ist unterhaltsam.
Im Web
GRËUL auf der Webseite des WDRs
