Blick auf den Schreibtisch – von aktuellen Projekten

Das beschäftigt mich – Corona

Momentan sind wir alle in einer absoluten Ausnahmesituation. Die gesamte Welt kämpft gegen einen Virus, der bei manchen gar keine Symptome hervorruft, bei anderen tödlich wirkt. Es ist surreal, vollkommen utopisch. Über solche Outbreaks werden Geschichten geschrieben, sie passieren nicht im wahren Leben. Längst hat die Phantasie die Realität eingeholt.

Auch bei mir hat sich einiges verändert. Mein Mann arbeitet seit beinahe drei Wochen im Home-Office, das klappt sehr gut, haben wir doch zehn Jahre zusammengearbeitet, genau an diesem Platz. Wir gehen nur noch zum Einkaufen raus und haben dieses Ritual auf alle zwei Wochen reduziert. Nur zum Wochenmarkt gehen wir noch einmal in der Woche. Dort kaufen wir eh den Großteil unserer Lebensmittel. Nur Mehl und Klopapier gibt es dort nicht.
In der Schlange stehen, nicht mehr all das kaufen, was und wie ich es gewohnt war, das ist durchaus eine Einschränkung, aber eine, die wir alle in Kauf nehmen müssen – für unsere Gesundheit und für unsere Lieben, für die Gesellschaft und das Leben. Solidarität, Mitgefühl und Nächstenliebe müssen jetzt an vorderster Front stehen!

Mein Mann und ich gehen nicht zusammen raus, immer nur allein. Die ersten Mundschutzmasken sind in der Mache. Als ich mich mit dem Thema beschäftigte, fiel ich kurz in ein Loch. Mundschutz? Ich konnte nicht glauben, dass dies nun der nächste Schritt werden sollte. Aber Nächstenliebe wird nun mit Stoff und Faden ausgedrückt.

Trotz all dieser Widrigkeiten und der 10788672834 Gedanken, die mir im Kopf herumschwirren, kann ich überraschend gut arbeiten.

Daran arbeite ich – Storys und Roman

In den letzten Tagen habe ich eine Kurzgeschichte für einen Story-Wettbewerb fertiggestellt und eingereicht. Sie ist ein bisschen verstörend, düster und surreal. Allerdings geht es darin nicht um einen Virus. Dieses Thema ist für eine Geschichte erst einmal durch. Vom Inhalt kann ich allerdings noch nichts verraten. Psssst!
Ob die Horror-Story angenommen wird, entscheidet sich erst im Sommer, nach dem Einsendeschluss. Falls du einen Daumen für mich frei hast, bitte drücken! Dankeschön!

Eine weitere Geschichte habe ich heute Morgen weggeschickt. Sie erscheint in einer Anthologie. Mehr dazu verrate ich nicht. Das steht mir nicht zu. Herausgeber und Verlag werden dazu sicherlich frühzeitig und ausreichend informieren. Aber diese Geschichte ist vollkommen anders als die oben erwähnte. Wie sagte mein Mann: „Du bist eben eine Überraschungstüte!“

Ansichtskarten von Lore Friedrich-Gronau
Ansichtskarten von Lore Friedrich-Gronau

Dann wäre da noch die Biografie über Lore Friedrich-Gronau, die ich momentan zur Seite geschoben habe. Ich recherchiere noch, aber nur online. Alle geplanten Recherchereisen musste ich absagen. Covid-19 ist schuld.

Und zuletzt schreibe ich an einem Jugendroman, der in den Achtzigern spielt. Einen Verlag gibt es dafür noch nicht. Ich habe aber auch noch keinen gesucht. Zuerst möchte ich den Roman beenden. Bei all den Widrigkeiten des Lebens ist ein festgesetzter Abgabetermin momentan nicht das, was mich kreativ werden lässt.

Darum habe ich auch eine großartige, einzigartige, wunderbare Anfrage abgesagt. Ein Lektor kam auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, einen speziellen Beitrag zu leisten. Ich hatte Lust, fühlte mich geschmeichelt, merkte aber nach wenigen Tagen, das ich in der Kürze der Zeit und in diesen Corona-Wochen nicht gut genug in die Materie fand.
Nun freut sich ein anderer Autor /eine andere Autorin über Ruhm und Geld – und das ist schön so.

Was abgesagt wurde

Viele Künstler haben massive Einbußen. Mir geht es ähnlich, ich kann es aber verschmerzen, da ich einen Mann habe, der momentan noch einen guten und festen Job hat. (Danke, liebes Universum dafür!) Das war mal anders, mit Existenzängsten kenne ich mich sehr gut aus. Sie fressen dich von innen auf, aber es kommen auch wieder bessere Zeiten! Bestimmt!

Nicole Rensmann - Gewebewelten - Phantastischer Roman 2020
»Gewebewelten«, Nicole Rensmann

Nun, abgesehen davon, dass ich, wie erwähnt, die Biografie ruhen lassen muss, findet der neue Roman »Gewebewelten« kaum Beachtung. Das ist verständlich, bedeutet bei mir aber finanzielle Einbußen. Alle Gespräche, die ich im Vorfeld geführt habe, in denen Lesungen und Kooperationen geplant wurden, sind hinfällig.
Lesungen finden nicht statt. Nicht nur für die »Gewebewelten«, auch für »Niemand« hatte ich ein paar interessante Neuigkeiten zu vermelden (und hier sogar einen langen Blogeintrag vorbereitet) – alles passé. Das ist sehr schade, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass nach diesen Zeiten wieder bessere kommen.
Ich bin zuversichtlich! Sei du es auch!

Die Presse – Ein Dankeschön

Vor einer Woche hat mich ein freiberuflicher Journalist telefonisch interviewt. Großartig, dass in diesen Zeiten doch noch Platz dafür ist, die regionalen Künstler in dieser Form zu unterstützen. Das hat mich sehr gefreut.
Die Rezension zu »Gewebewelten« und das Interview sind noch nicht im Remscheider General Anzeiger erschienen.

Lothar Kaiser vom Remscheider Walterbölles hat den Pressetext online gestellt und unterstützt mich somit auch. Tausend Dank dafür!

Web

Du kannst die »Gewebewelten« und »Niemand« und viele andere meiner Bücher bei jeder Buchhandlung bestellen oder z. B. bei der Buchhandlung Calliebe, das ist eine Buchhandlung in Groß-Gerau. Ich kenne den Besitzer sehr gut.
Damit unterstützt du den lokalen Handel in dieser Zeit.

Pass auf dich auf und bleib gesund!

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.