Rezension: »Mission Verantwortung« von Bernd Kiesewetter / Business Village

Widmung: Nicole Rensmann, herzlichst übereignet! Ihr Bernd Kiesewetter, 16.10.2019

[Werbung – kostenloses Rezensionsexemplar]

Ich lehne Anfragen ab, die da lauten „Können Sie mein Buch lesen?“ oder „Wir möchten in Ihrem Blog gerne einen Beitrag platzieren!“ oder „Besprechen Sie mein großartiges Dingsbums“.

In diesem Fall erhielt ich eine sehr ausführliche und interessante E-Mail-Anfrage mit persönlicher Ansprache. Worte wie Podcast, Rezension, Verantwortung und Erfolg rückten in mein Blickfeld. Ich recherchierte kurz, fand den Urheber des Buches, der auch der Chef der E-Mail-Schreiberin war. Bernd Kiesewetter hätte Interesse, ein Podcast mit mir zu machen. Mit mir? Vorher heißt es jedoch: Lesen.
Ich lebe nicht nach dem „Eine-Hand-wäscht-die-andere-Prinzip“, denn ich weiß nicht, womit sich mein Gegenüber die Hände wäscht. Aber Verantwortung, Gemeinsam und Unterstützung – das finde ich prima.

Das Buch landete bei mir, mit persönlicher Signatur. Hat was.

Über den Autor

Bernd Kiesewetters Vita liest sich wie die Beschreibung eines Workaholics; Er arbeitete als Versicherungsvertreter, Berater, Manager, Chef, war selbstständige und angestellt, er war Torwart, Familienmensch und kokste.
Ja, richtig gelesen. Verantwortung saß in seiner Vergangenheit öfters auf der Ersatzbank.

Aber das hat ihn geprägt. Heute arbeitet er als Coach und gibt Seminare zum Thema Verantwortung. Darum geht es auch in einem Podcast und in seiner Radiosendung bei Radio Paradiso.
Er coacht Sportler*innen, Manager*innen, Unternehmer*innen und den Menschen um die Ecke und bringt sie zum Erfolg.

© Cover:  »Mission Verantwortung« von Bernd Kiesewetter / Business Village
© Cover: »Mission Verantwortung« von Bernd Kiesewetter / Business Village

Das Buch

Gerald Hörhan leitet das Buch mit einem Vorwort ein. Er wird als der Investmentpunk bezeichnet, lebt in Österreich, ist Selfmade-Millionär, Unternehmer, Autor und Investmentbanker.

Die ersten Seiten lesen sich wie ein Tagebuch von Bernd Kiesewetter, in dem er sich selbst reflektiert und feststellt, dass er süchtig war. Süchtig, nicht nur nach Koks. Er findet offene Worte über sein Arschloch-Verhalten.
Die Veränderung ist zwingend nötig, denn seine Familie leidet unter seinem Ego-Sucht-Trip.

Mit der Einsicht, sein Leben zu verändern und neu zu ordnen, hat er gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Ein schwieriger Weg, der nicht von heute auf morgen von Erfolg gekrönt war.

Doch wie sind die Tipps und Anregungen, wie lehrt er Verantwortung?

Verantwortung – was ist das eigentlich?

Bernd Kiesewetter beleuchtet das Wort Verantwortung von unterschiedlichen Seiten, nimmt dabei Duden, wikipedia, und Wiktionary zur Hilfe. Diesen Erläuterungen stellt er seine Meinung und Erfahrung gegenüber.

Das Buch ist unbequem, es ist ehrlich und schonungslos. Manchmal benutzt Bernd Kiesewetter seinen imaginären Zeigefinger, dann hangelt er sich am Rand der Psychologie entlang. Aber er spricht auch versöhnlich über das Thema, denn kein Mensch ist in der Lage gleichbleibend viel oder wenig Verantwortung zu übernehmen.

Im Kapitel „Circle of Life“ (S.115 ff) muss ich unweigerlich an „König der Löwen“ denken. Das wird wohl dem Titel geschuldet sein, eine Verbindung ist jedoch deutlich erkennbar. Ein lebensnahes Kapitel, in dem Bernd Kiesewetter auch seine persönlichen Erfahrungen immer wieder als Beispiel anführt.

Dieses Buch lässt sich nicht in einem Rutsch lesen, sondern nur Kapitel für Kapitel, dann bleibt Zeit über Bernd Kiesewetters Worte nachzudenken und – bei Bedarf – zu verinnerlichen. Nicht jede Aufforderung passt zu jedem Leben, doch anhand von sinnbildlichen Beispielen, verdeutlicht er, wie wir in nahezu allen Situationen Verantwortung übernehmen können – im Großen und im Kleinen.

Ich ertappe mich dabei, dass ich ihm sagen möchte, wie er selbst in dieser oder jener Situation Verantwortung hätte übernehmen können.
Einige der von Bernd Kiesewetter angewendeten realen Beispiele, empfinde ich als übertrieben, nahezu fanatisch und ungesund. Hier stelle ich die Verantwortung infrage und die Frage: Wo beginnt, wo endet Verantwortung?
Ich bin nicht in allen Punkten seiner Meinung (vielleicht noch nicht?), aber in sehr vielen.
Und so nicke ich bei manchen Aussagen und stimme dem Autor zu. Ich erlange neue Erkenntnisse, hole mir Anregungen und verstehe mit einem Mal manche Prozesse besser. Und ja, ich hatte sogar mein Aha- Erlebnis.

Fazit

Verantwortung ist nicht nur ein Stichwort im Lexikon, sondern ein Lebensgefühl, das uns ermöglicht, Ziele zu erreichen, die unser Leben verbessern.
Bernd Kiesewetter gelingt es zahlreiche Seiten der Verantwortung zu beleuchten, stellt Fragen, gibt Anregungen und motiviert. Wer Lust hat, sich und sein Leben immer mal wieder zu überdenken, wer nicht davor zurückschreckt, auch unbequeme Fragen zu beantworten und Bock auf Verantwortung hat, der findet in »Mission Verantwortung« eine Anleitung.
Machen müssen wir selbst!

P.S.: Normalerweise stelle ich gelesene Bücher ins Regal. Das hier bleibt auf dem Schreibtisch liegen.

Podcast? Ist nicht mehr so wichtig!
Aktualisiert 08.12.2019: Podcast ist online. :-)

Bernd Kiesewetter
Mission Verantwortung – Weil Erfolg deine Entscheidung ist
Business Village, 2018
Hardcover, Lesebändchen, 235 Seiten
ISBN 9783869804316
24,95 €

Beim Verlag auch als E-Book und pdf. erhältlich.

Web

© Cover: »Mission Verantwortung« von Bernd Kiesewetter / Business Village

Vielen Dank an Bernd Kiesewetter für die Zusendung des Buches.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.