Seit 1949 fasst das Weinbaujahrbuch die Entwicklungen im Weinbau zusammen.
Vierzig Autoren sind an dieser Ausgabe beteiligt, die Prof. Dr. Hans Reiner Schulz und Prof. Dr. Manfred Stoll herausgegeben haben. Beide arbeiten an der Hochschule Geisenheim.
Eins vorab: Das Weinbau Jahrbuch ist kein Sach-, sondern ein Lehrbuch. Verdammt hartes Zeug.
Ins Buch geschaut
232 Seiten im Taschenbuchformat. Viel Text, ergänzt mit zahlreichen Grafiken, Tabellen und Fotos – allerdings in schwarz-weiß. Die Fotografien sind zu klein dargestellt, um Details zu erkennen. Das ist schade. Denn die im Buch abgedruckte Werbung, erhielt einen Farbanstrich.
Das Inhaltsverzeichnis sortiert ausführlich vor – das ist beim Nachschlagen spezieller Themen praktisch.
In dieser Ausgabe finden sich Fachbeiträge wie zum Beispiel „Rheinhessen – eine Region auf gutem Kurs“ oder „Weinrecht in Südafrika“. Wer mehr über „Roter Riesling – eine Farbmutante des Weißen Rieslings“ wissen möchte, findet auch dazu einen Beitrag, der von vier Autoren verfasst wurde.
Nach achtzehn verschiedenen Beiträgen, folgen Tabellen, Statistiken und Verzeichnisse über die Ertragsrebflächen 2015, Weinerzeugen von Rot- und Weißwein und Wein und Mosternte im Jahr 2015.
Standardsorten, Neuzuchten, Keltertraubensorten und ein Verzeichnis über Rebschutzmittel.
Am Ende finden sich verschiedene Aufzählungen und Adressen von Weinfachzeitschriften, Verbänden, Prüfstellen und einiges mehr.
Schwerer Stoff
Das Deutsche Weinbaujahrbuch 2017 liefert informative, fachlich-intelligente und lehrreiche Artikel. Doch der Stoff liest sich staubtrocken. Es fehlt an Charme, an der Liebe zum Wein, an Spaß, an Bewunderung für die Menschen, die in diesem Buch benannt und besprochen werden. Ich habe nach der Ehrfurcht für Wein und die Menschen gesucht, die den Wein für uns zu einem Genuss machen – für die Winzer, die Önologen, denn für sie sind die Weinbaujahrbücher.
Die Tabellen und Statistiken sind gut lesbar. Den Diagrammen – und den Fotos in jedem Fall – hätte ein bisschen Farbe gut gestanden.
Lehrbücher müssen keine Bilderbücher sein, dürfen dem Lernwilligen aber durchaus Spaß machen.
Fazit
Das »Deutsche Weinbau Jahrbuch 2017« bietet qualifiziertes Fachwissen für (angehende) Winzer, Önologen und für alle, die das Thema Wein bei der Wurzel beginnen möchten. Wichtig: Eine Flasche Lieblingswein dabei genießen! Ach, was… besser zwei! Und die trockene Theorie mit der feucht-aromatischen Praxis verbinden. .
Manfred Stoll (Hrsg.), Hans-Reiner Schultz (Hrsg.)
Deutsches Weinbaujahrbuch 2017
Ulmer Verlag, 2016
103 sw-Fotos und Zeichnungen, Taschenbuch, 232 Seite
ISBN 978-3-8001-0863-3
€ 11,90
Webtipps
- Weitere Infos zu diesem und anderen Jahrgängen auf der Verlagsseite inkl. Bestellmöglichkeit.
- Webseite Hochschule Geisenheim
© Cover: »Deutsches Weinbau Jahrbuch 2017« / Ulmer Verlag
Vielen Dank an den Ulmer Verlag für die Zusendung des kostenlosen Rezensionsexemplars.