Lebensmittel wegwerfen hasse ich. Manchmal geht es nicht anders, klar. Aber bevor es soweit ist, versuche ich fast immer, aus den Resten eine schmackhafte Mahlzeit oder eine süße Leckerei zu zaubern.
Gestern war es mal wieder soweit. Ich hatte
- 6 Orangen, die schon lange in der Schale lagen
- 1 halbe Flasche Riesling, der weg musste – schnell
- 2 Becher frische Sahne, die bereits drei Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum lagen
- Kokosflocken – das sind die, die aussehen wie abgeschnittene Nägel eines Riesen (nach Marian Keyes). Die halten sich zwar ewig, aber ich verwende sie sonst nie.
Erst wollte ich aus den Orangen und dem Riesling einen süßen Aufstrich kochen, doch ich hatte diesen Geschmack von Sahne und Frucht im Mund. Praktisch, dass ich die Becher Sahne im Kühlschrank hatte – denn die mussten weg.
Zubereitung
Eine der Orangen hatte noch eine schöne dicke Haut, die habe ich gut abgewaschen und abgetrocknet. Mit einer Reibe habe ich die Haut vorsichtig abgeschrubbt und die Orangenschalenstückchen in einen Topf gegeben.
Alle 6 Orangen hab ich danach ausgepresst, den Saft in den Topf gegeben.
Riesling dazu kippen (hier könnte ich mir einen Sekt übrigens auch sehr gut vorstellen, aber den hatte ich nicht übrig.)
4 EL Zucker
1 EL Vanillezucker plus 2 Vanillestangen aus der Vanillezuckerdose, so werden auch die älteren Stangen noch mal benutzt und ich muss nicht immer eine neue ausschaben. Das spart Geld.
Kokosflocken, je nachdem wie viel noch da ist. Zwei Hände voll dürfen es in jedem Fall sein.
Nun köcheln lassen, gut und gerne 45 Minuten.
Vom Herd nehmen, durch ein Haushaltssieb streichen. Zurück in den Topf.
Abschmecken. Süß genug? Oder fehlt noch etwas Zucker?
Zum Andicken brauchte ich noch Speisestärke. Dafür nehme ich ein bisschen der Flüssigkeit aus dem Topf und gebe 1-2 EL Speisestärke dazu, verrühre beides gut und gebe das Angedickte zurück zur Orangen-Riesling-Creme.
Wieder etwas köcheln lassen, bis die Flüssigkeit dicker geworden ist.
Ein letztes Mal durch ein dünnes Sieb streichen, damit keine Klümpchen oder Kokosstücke drin bleiben.
Sahne schlagen.
Die Orangen-Riesling-Creme sollte etwas abkühlen, dann die Sahne unterheben. Entweder komplett glatt verrühren oder – so habe ich es gemacht – nur leicht vermischen.
Anschließend in eine Kastenform und dann in die Kühltruhe stellen.
Eine Stunde warten.
Die Creme wurde nicht im Ganzen fest, das war auch gut so. Nur die Orangen-Riesling-Creme wurde wie Pudding, verband sich mit der fluffigen Sahne herrlich und schmeckte super erfrischend.
Wieder Lebensmittel vor dem Müll gerettet und ein feines Dessert hinbekommen. Das klappt nicht immer, aber diesmal schon. Und das würde ich so oder ähnlich auch noch mal nachkochen.
Sollen wir mal gemeinsam?
Du hast Reste und weißt nicht, was du damit anfangen sollst? Wir können versuchen, gemeinsam daraus eine neue Köstlichkeit zu kreieren. Poste in den Kommentar, welche Lebensmittel verarbeitet werden müssen. Und dann legen wir los! :-)