Einen Katalog zu rezensieren klingt seltsam. Nun handelt es sich nicht um den aktuellen Ikea-Katalog und auch Otto erschien mir, trotz der Warenvielfalt, nicht interessant genug.
Bei mir bringt der Postbote in den letzten Wochen viele Weinkataloge, die ich, mehr oder weniger, interessiert durchblättere – seltener daraus bestelle. Danach werfe ich sie ins Altpapier.
Aus all diesen Katalogen sticht einer hervor, der nicht, wie die anderen, im Container, sondern im Weinbuchregal (ja, sowas gibt es bei mir) landen wird.
Der Katalog mit dem Gorilla
Als der Katalog kam, postete ich ein Foto auf Facebook und einige Herren stellten – durchaus mit ironischem Unterton – die Frage, was der Gorilla auf dem Weinkatalog sollte. Ich wusste darauf noch keine Antwort.
Nun ist dieser Post einige Tage her – mein neues Leben nimmt viel Zeit in Anspruch – und die Herren erinnern sich vermutlich nicht mehr daran. Ich schon.
Ein Gorilla, der liebevoll eine Flasche Weißwein umarmt. Auf die Idee muss man(n) kommen und vermutlich kann nur ein Mann darauf kommen. Denn dieser Gorilla ist King Kong. Die „blonde“ Flasche ist die weiße Frau.
Leute! Das ist doch eindeutig. ;-)
Im Editorial, verfasst von Hendrik Thoma, wird King Kong und die weiße Frau aus dem Jahre 1933 – ja, wirklich – geehrt. Wie nun der Bezug zum Wein hergestellt wird? Darüber ließe sich philosophieren, aber ich zitiere an dieser Stelle das wunder-wahrhaftige Zitat, das in der Literaturszene umhergeistert. Manche behaupten, es stamme von Stephen King. Ich weiß es nicht genau, aber es stimmt, auch in diesem Fall.
Zum Katalog
107 Seiten auf Glanzpapier. Keine bunt bedruckten Werbeschlagzeilen oder überdimensionale Weinflaschen als Eye-Catcher, sondern minimalistisches Design. Dazu informative Texte zu den jeweiligen Weingütern plus Auflistung und Beschreibung der angebotenen Weine. Die Preise bewegen sich von ca. 7 bis 260 Euro, wobei sowohl die untere, als auch die obere Grenze Ausnahmen darstellen.
Leider fehlen, wie bei sehr vielen Wein-Online-Anbietern, die Angaben von Restzucker und Säure.
Sehr schön finde ich die drei Seiten am Ende, auf denen die Winzer mit Foto vorgestellt werden. Das wirkt authentisch.
Passend dazu schreibt Hendrik Thoma: »Jeder Winzer erzählt bei Wein am Limit seine eigene Geschichte und ist nicht nur Lieferant oder Geschäftspartner, sondern auch ein geschätzter Freund.«
Fazit
Wein am Limit habe ich nicht als Online-Shop kennengelernt, sondern als Informationsquelle auf youtube. Dort stellt Hendrik Thoma Weine vor, die ihm besonders am Herz liegen, plaudert mit Winzern oder Promis über Wein und bietet live eine Online-Wein-Verkostung über die sozialen Netzwerke an.
Dass Hendrik Thoma auch einen Shop betreibt, wurde mir erst später bewusst. Hier findet sich eine spezielle Auswahl an Weinen, hinter denen Hendrik Thoma und sein Team stehen. Mit dem Katalog wird der persönliche Kontakt zwischen Händler und Winzer verdeutlich und die Liebe zum Wein hervorgehoben.
All das ist (zurzeit und meines Wissens) ein Alleinstellungsmerkmal von Wein am Limit.
Und für mich der Grund, auf diese Weise darauf aufmerksam zu machen.
In diesem Sinne: Prost!
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