Schreiben bildet und rettet Leben. Ich erzähls dir, oder: die Neuauflage von »Mister Zed«

Mister ZedRettungskreuzer Ikarus #33Science-Fiction-Roman

2008
Mister Zed
Rettungskreuzer Ikarus #33
Science-Fiction-Roman

Wir wissen es alle: Bücher sind in mehrfacher Hinsicht Lebensretter. Mit dicken Schinken wie »The Stand« von Stephen King oder »Die Küchenbibel« von Hans-Joachim Rose lassen sich Einbrecher und Taschendiebe in die Flucht schlagen. Wer gemütlich zuhause auf der Couch sitzt und liest, der kommt nicht unter die Räder. Bücher sind lehrreich – auch wenn sie voller Phantasie stecken. Schon manche beschriebene Szene hat ein Leben verändert und sogar gerettet.

Recherche – wichtig für ein Leben

Und was für den Leser hilfreich ist, nutzt auch dem Autor. Das Manuskript – möge es noch so dick sein – wird zwar weniger als Waffe dienen können, obwohl 1000 Seiten – in die Luft geworfen – sicherlich ein bisschen Vorsprung bietet, um einem Angreifer zu entkommen. Aber die sind – glücklicherweise – selten, wenn wir am Schreibtisch sitzen. Abgesehen von Katzen, Babys und vollen Kaffeetassen.

Doch ein Leben retten, nur weil wir schreiben – das geht auch. Vor vielen Jahren habe ich meinem Sohn das Leben gerettet. Dank einer Buchrecherche konnte ich bei ihm den „Heimlich-Griff“ anwenden. Vielleicht hätte er auch ohne diesen Griff seine Spaghetti  ausgespuckt, an denen er zu ersticken drohte, vielleicht aber auch nicht. Wir reden heute – gut zehn Jahre später – immer noch darüber, wenn es dann mal wieder Spaghetti gibt.

Dank dem Prior

In »Mister Zed« (Rettungskreuzer Ikarus) verschluckt sich der Prior beim Essen. Nun sollte der Gute nicht sterben, und der Klumpen aus der Speiseröhre befördert werden. Auf den Rücken klopfen ist jedoch keine gute Idee, besser ist der „Heimlich-Griff“, soweit alles klar. Doch wie funktioniert dieser Griff? Ich recherchierte auf verschiedenen Ärzte-Seiten  und konnte diesen Vorgang im Buch entsprechend beschreiben. Vor allem aber wusste ich zum richtigen Zeitpunkt, den Griff anzuwenden. Dabei kann der „Heimlich-Griff“  auch mit Rippenbrüchen enden, habe ich mir später sagen lassen. Nun, bei uns ging alles gut aus.

Ab sofort ist der Roman wieder als ebook für 2,99 erhältlich.

Und so klingt das im Roman, der 2008 beim Atlantis Verlag erschien:

 

»Raphael, gleich wird Ihnen übel«, mahnte Roderick. Vor Schreck verschluckte sich der Prior. Er hustete und ruderte mit den Armen. Tränen kühlten sein rot anlaufendes Gesicht. Der Prior schien dem Erstickungstod nah. Fasziniert starrte Zed den Geistlichen an, doch Sonja wollte Zed keine Freude an Raphaels langsamem Tod bereiten. Sie sprang auf, zog den Prior vom Stuhl, umschlang ihn von hinten um die Taille, beugte gleichzeitig seinen Oberkörper nach vorn, legte ihre rechte Faust in ihre linke und rammte sie dem Prior vom Bauchnabel aufwärts in den Magen. Mit einem quietschenden Geräusch spuckte er den in die Luftröhre geratenen Brocken wieder aus. Platschend landete das halb gekaute Stück Fleisch auf dem Tisch.

 

 

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.