In diesem Jahr steht in meiner Familie ein 70ster Geburtstag an. (Nein, ich bin es nicht.) Dafür habe ich mir ein Bisschen was ausgedacht. Individuelles, wie es so schön heißt, schenke ich sehr gerne, auch wenn es viel Arbeit macht. Nun gehören zu dem, was wir – mein Mann und ich – vortragen werden, Fotos. Viele Fotos. 100 Stück. Diese wollte ich zusätzlich in ein Fotobuch einbinden. Schön chronologisch mit Sprüchen und Beschriftung.
Dafür gibt es heute Software, kostenlos. Ich lud mir also die Software für das Fotobuch von dm herunter. Mit dm war ich immer zufrieden. Dort habe ich schon oft Fotogeschenke bestellt und auch Drogerieartikel gekauft. Sollte also gut funktionieren. Dachte ich.
Ich arbeitete vier Tage an dem Buch. Gestaltete, veränderte, verschob, drehte, wechselte. Die Handhabung war leicht, die Extras klasse.
Das wars dann aber auch.
Ich war fertig. Stolz. Und froh. Ich hatte die Tage viel gearbeitet, bis spät abends – nicht nur an dem Fotobuch, als Belohnung wollte ich mir einen Lesetag gönnen. Heute sollte das sein. Ich legte das Buch in den Warenkorb, alles gespeichert. Natürlich. Versenden.
Fehlermeldung. Ich sollte meine Internetverbindung prüfen. Das war natürlich Blödsinn. Online war ich eh. Ich wartete, probierte es weiter. Nichts. Okay. Ich schloss das Programm. Die Arbeit war gespeichert. Kann nichts passieren. Ich öffnete das Programm wieder, um zu sehen, ob ich andere Einstellung zum Versenden vornehmen müsste. Musste ich nicht. Ich drückte auf „Weiter“. Direkt in den Warenkorb gehen, war nicht möglich. Ich konnte nur die aktuelle Arbeit aufrufen. Ich klickte darauf.
4 Seiten. Falsches Cover. 4 Seiten von 66 Seiten.
Ich schloss die Augen, meine Gefühle schwankten zwischen weinen und schreien und den Laptop an die Wand werfen.
Mein Mann saß neben mir, er verlor alle Farbe aus dem Gesicht. Wir gingen in die Dateien, suchten in den Ordner. Die einzige Speicherung war der Stand vom 09.08. UND… die Fotos, die ich dem Fotobuch nachträglich am 11.08. hinzugefügt hatte.
Es war kurz vor acht gestern Abend. Es blieben zwei Punkte: Ich könnte resignieren oder von vorne beginnen. Ich begann von vorne und arbeitete bis halb zwölf. Es gelang mir in vier Stunden all das zu schaffen, wofür ich vorher vier Tage benötigt hatte. Jede Seite speicherte ich – so wie ich es auch schon bei der ersten Version gemacht hatte. Dann war es fertig. Warenkorb. Absenden.
Fehlermeldung. Minimaler Schreikrampf!
Es war klar, die Bestellung musste raus, das Programm durfte auf keinen Fall noch mal geschlossen werden. Wir suchten nach einer Lösung im Internet. In Foren, auf der Website von dm, fanden aber nur wenig Brauchbares. Nochmal zurück an den Anfang des Programms? War das die Möglichkeit, um Proxyeinstelllung zu ändern? Doch dahin kam ich nur, indem ich auf „bearbeiten“ klickte. Ich klickte. Das aktuelle Fotobuch öffnete sich.
4 Seiten. Falsches Cover. 4 Seiten von 66 Seiten.
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!
Leise wütende, vollkommen frustrierte Tränen. In meinen Gedanken schlug ich auf meinen Sandsack ein.
Ich lud mir die CEWE-Fotobuch-Software runter. Erst einmal. Ich warf die dm-Fotobuch-Software vom Rechner.
Es war zwölf, als ich versuchte zu schlafen, doch mir schwirrten Fotos durch den Kopf. So viele Gedanken. Und ein Gefühl von: Dann lass ich es eben.
Aber… ich bin kein Typ der aufgibt und sich von Rückschlägen klein kriegen lässt.