Ich erinnere mich an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen:
Meine Mutter war krank, mein Vater auf Geschäftsreise und meine ältere Schwester kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Also fuhr ich, zusammen mit ihrem damaligen Freund und Sissi zum Tierarzt. Wir wussten, dass wir sie nicht zurückbringen würden. Ich ging aus dem Raum, als der Arzt Sissi einschläferte, doch leider sah ich dann, wie er sie, eingewickelt in einem blauen Sack, in seine Garage brachte.
Als ich 17 oder 18 Jahre alt war, starb mein Meerschweinchen Moritz. Es ist sechs Jahre alt geworden. Was er hatte, konnte nie herausgefunden werden, denn nachdem ich beim Tierarzt angerufen hatte, starb er wenige Minuten später. Wir haben ihn damals auf der Wiese im Garten, im strömenden Regen vergraben.
Afra, unsere Airedale-Terrier-Hündin musste ebenfalls mit zehn Jahren wegen Krebs eingeschläfert werden. Damals wohnte ich schon nicht mehr bei meinen Eltern, ich muss ungefähr 23 Jahre alt gewesen sein. Aber als mein Vater anrief und mir mitteilte, dass Afra nicht mehr lebte, war das – in dem Jahr – das so einiges in meinem Leben negativ verändert hatte – wohl mit der schlimmste Moment. Als wir Afra damals von einem sogenannten „Tiervermehrer“ holten, lag sie auf der Rückfahrt auf meinen Beinen und von da an, folgte sie mir auf Schritt und Tritt. Die ersten Wochen war ich ihr Muttertier. Mit der Zeit änderte sich das, aber Afra war schon was Besonderes.
Wer selbst Tiere hatte oder hat, der weiß, wie schwer es ist, ein vierbeiniges Familienmitglied zu verlieren. Jeder andere kann es sich möglicherweise vorstellen. So schön die Zeit miteinander auch ist, sie wird immer zu kurz sein.