Strömender Regen. Die Wolken schickten Wasserfälle über uns. Unmengen an Regenmassen prasselten auf den Wagen, die Scheibenwischer waren nicht mehr in der Lage, die Flut zu beherrschen. Wir befanden uns auf einer Brücke und der Regen schien nicht nur von oben, sondern von allen Seiten zu kommen. Immer wiederkehrende Wellen, die auf das Autodach und seitlich an den Wagen schlugen, verdeckten die Sicht. Nur die Scheinwerfer des Vorderwagens wiesen uns den Weg.
Vor Angst haben sich die Kinder die Augen zugehalten.
Die Warnblinkanlage klickte, damit der Hintermann uns wahrnahm.
Nachdem wir die Brücke passiert hatten, raste mein Herz, mein Adrenalinspiegel schnellte noch mal nach oben.
Es regnete weiter stark, an schnelles fahren war nicht zu denken, aber das Schlimmste – so glaubten wir – müsse vorbei sein. Die Autobahn hinter uns gelassen, die Schnellstraße entlang. Auf der linken Spur nahte ein LKW und wir sagten ziemlich einvernehmlich: »Ach, du Scheiße!« Denn er fuhr mit den linken und rechten Reifen in einer tiefen Wasserrinne und drückte das Wasser wie eine Fontäne auf die andere Fahrbahn und somit auf uns. Wir sahen nichts mehr, kein Vergleich zu vorher auf der Brücke. Zwei Sekunden Sicht. Die Scheibenwischer ruderten. Noch einmal schien es, als schütte ein Riesen sein Planschbecken über unser Auto aus. Der Wagen steht. Keine Sicht. Wieder Sicht. Nur Regen. Anfahren, damit der Hintermann nicht auffährt.
Ich bin froh, wieder hier zu sitzen.
.