Tagebücher

Auch ich habe ein Tagebuch geführt, als ich noch jünger war. Lese ich heute darin, schmunzle ich über die Probleme eines Mitten in der Pubertät stehenden Mädchens. Fremde Tagebücher sind interessant, doch sollten sie natürlich nicht ohne Erlaubnis gelesen werden.

Vor mir liegt »Tagebuch des Carl Arnold Arns in Remscheid 1800 – 1865«

Mit 14 Jahren begann Carl Arnold Arns Tagebuch zu schreiben: sachlich, beinahe kühl lesen sich seine Einträge über Politik, das Wetter zu der Zeit, erhöhte Brotpreise, schlecht Ernten, Brände, Krankheiten, Hochzeiten und Tod, Cholera oder die Entdeckung eines neuen Kometen.

Am 05. April 1818 erzählt Arns, dass der allgemeine Buß- und Bettag eingeführt und der 1/4 jährige Bettag abgeschafft wurde.

Auch mal interessan zu wissen.Doch keine Musikgruppe, keine Bücher, keine Erwähnung der neuesten Schnecke an seiner Seite, Modeprobleme gab es nicht. Wie des einen Erwachsenen wirken seine Gedanken aus einer Zeit, die beinahe 200 Jahre vorüber ist.

Das Tagebuch ist nur über das Archiv der Stadt Remscheid erhältlich.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.