Ich brauche Geld!

Ich kauf das jetzt. Ich gehe zur Bank, bitte um eine Millionen Euro und kaufe unser Heimatmuseum. Sehe ich kein Problem drin, außer, dass die Damen und Herrn der Bank vermutlich vor Lachen vom Stuhl kippen oder sich in die Hose machen.

Eine Millionen Euro bekäme ich logischerweise nicht bewilligt. Aber mal ernsthaft, hätte ich Geld, sooo viel Geld, dann würde ich versuchen nicht nur karikative Zwecke zu unterstützen, sondern auch das Kulturgut unserer Ahnen zu erhalten. Hier stehen so viele schöne alte Villen, unbewohnt, heruntergekommen. Mich schmerzt das. Ehrlich. Ich liebe Antiquitäten und Häuser jenseits der 100. Nichts erzählt so viele Geschichten wie die Wände eines alten Hauses oder Möbel mit filigranen Intarsien.

Und das Karikative ließe sich ja vielleicht auch mit dem Alten verbinden.

Heute war also mein letzter Recherchetermin. Ich habe Fotos der im Heimatmuseum eingelagerten Gemälde von Ferdinand Hermann Moritz geknipst. Die kurze anschließende Unterhaltung verstärkte meinen letzten Eindruck: Die Stadt bewilligt kein Geld, um Bilder, Möbel und Kleider unserer Vorfahren zu restaurieren.

Ihr müsst euch das mal vorstellen: in einem Zimmer des Museums kommt die Tapete wegen Feuchtigkeit runter, ein dicker Streifen wurde mit einer Pinwandnadel festgehalten. Direkt daneben hängt ein Gemälde von Johann Peter Hasenclever – ein bekannter Remscheider Maler aus dem 19. Jahrhundert.

Von außen wird zwar jetzt etwas am Haus gemacht, aber das wäre schon vor Jahren fällig gewesen und ich fürchte die Restaurierung wird nur notdürftig durchgeführt.

Tja, lieber ein zu Weihnachten mit tausend Lämpchen beleuchtetes Rathaus. Klar, auch die Stadtdamen und- herren müssen sich Prioritäten setzen.
Ganz zu schwiegen von Sparmaßnahmen die unsere Kinder angehen. Komplett andere Generation und noch wichtiger. Sorry, aber bei so was werde ich leicht ungehalten.

Ich habe spontan gefragt, ob wir nicht eine Lesung mit FIRNIS im Heimatmusem machen sollen, nächstes Jahr natürlich, nach Erscheinen des Romans. Die Einnahmen kämen dann dem Heimatmuseum zugute.

Die Idee wurde für gut befunden.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.