Wer nun meint, ich hätte irgendwelche anatomischen Untersuchungen an Herrn Eschbach vorgenommen, der irrt. Hier geht es um einen Bach, nämlich den Eschbach der zur Eschbachtalsperre fließt. Und diesen Eschbach gab es schon lange bevor Andreas Eschbach geboren wurde. Ich muss aber gestehen, dass ich selbst jedes Mal an gewisse Parallelen denke.
Bei dem aktuellen Wetter bietet sich ein längerer Spaziergang an und das Eschbachtal mit besagter Talsperre und wohl einem der besten Autobahnraststätten, dem BAB Motel Remscheid (indem der letzte KRAG-Stammtisch stattfand), war heute unser Ziel. Dort wurde vor gut 450 Jahren ein Mann getötet: Josef Waizels. Dieses Verbrechen, das habe ich schon erzählt, nahm ich zum Anlass um eine historische Kurzgeschichte zu schreiben (mit einem minimalen phantastischen Element). Damals wurde zum Gedenken an Josef Waizels ein Kreuz aufgestellt, das noch heute an der Eschbachtalsperre steht. Das wusste ich, nicht aber wo es zu finden ist. Während ich meinem Sohn von dem Verbrechen erzählte und wir eigentlich davon ausgingen, dass das Kreuz tiefer im Wald und vom Weg aus nicht sichtbar sein würde, entdeckten wir es. Beinahe so, als hätten wir es herbeigeredet. Mit Herzklopfen wanderte ich – gefolgt von Hund, Mann und Sohn – den kleinen Berg zum Kreuz hinauf, das heute von einem Bretterzaun umsäumt ist. Die Inschrift ist nicht mehr zu lesen und es sah viel kleiner aus, als auf all den Fotos, die ich mir vorher davon angesehen hatte. Aber es war ein kleines Erlebnis. Genauso wie die Geschichte, die ich dazu geschrieben habe. Ich weiß, ich selbst bin nicht objektiv genug, aber »Der Krammetsvogel« ist etwas ganz Besonderes und darum wird sie auch so lange hier liegen bleiben, bis ich einen besonderen Platz für sie gefunden habe. Vielleicht wird das in einigen Jahren „nur“ dieses Blog sein… maybe si, maybe no.
Hier ein paar Beweisfotos von der Recherchetour:
Ein paar Meter vom Kreuz steht eine Tafel mit Informationen zum Mord: