Tagebuch eines Welpen: Beim Tierarzt

Liebes Wuffi!

Heute vor genau einer Woche war ich zum ersten Mal mit Frauchen und Herrchen beim Tierarzt. Die waren da alle soooo nett – außer dem Arzt selbst. Ich bekam Leckerchen, alle haben mich gestreichelt. Das Wartezimmer war voll mit Hunden: Große, kleine, alte, junge, dicke, dünne mit denen ich mich gut beschnüffelt habe. So viele auf einmal sehe ich nicht einmal auf den pfui!-Spaziergängen. Ich hatte gar keine Angst, auch nicht vor dem Braunbär, (Anmerkung des Übersetzers: Es handelte sich um einen riesengroßen, wuscheligen Neufundländer), der unbedingt neben seinem Herrchen auf der Bank sitzen wollte. Ich durfte das nicht.

Aber dafür war ich natürlich der knutigste.

Als wir auf den Arzt warteten, habe ich dann doch einmal vor Aufregung auf den Boden gepinkelt. Das passiert schonmal, wenn man so klein ist wie ich.

Der Arzt war nicht fein. Erst hat er so seltsam erstaunt geguckt und dann mit Frauchen und Herrchen über die Katzen geredet. Irgendwie konnte er es wohl nicht glauben, dass ich ein Hund sein sollte. Aber müssen Tierärzte das nicht wissen? Und dann hat er mir was in den Po geschoben. Fieber messen hieß das, und anschließend hat er mich gepikst und mir komisches Zeugs in die Augen geschmiert, ohne Vorwarnung. Für einen Moment habe ich geglaubt, ich sei blind. Blind mit 12 Wochen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Doch dann sah ich wieder klarer. Fein. Danach hat Frauchen mir die Creme jeden Tag ins Auge geschmiert. Das fand ich nicht so fein. Hab ich ihr aber nicht gesagt.

Hoffentlich muss ich da nicht nochmal hin. Wobei ich die Hunde gerne nochmal treffen würde, aber den Tierarzt – das muss nicht sein.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.