Newsletter? Muss das sein?

Am Sonntag, 20.01.2008 erschien die Ausgabe 10-1 von THE TEMPEST, für den ich einen Artikel zum Thema Newsletter schreiben durfte. Wer THE TEMPEST nicht erhält, kann »Newsletter? Muss das sein?« hier im Blog nachlesen. Ansonsten kann ich den Newsletter, der vom autorenforum herausgegeben wird, für Autoren nur empfehlen.

„Newsletter? Muss das sein?“

Wer bei Google das Wort „Newsletter“ eingibt, erhält rund 1.010.000.000 Treffer. Und dabei handelt es sich nicht um Artikel, die sich um das Thema Newsletter drehen, sondern um Firmen, Websites oder Magazine, die diese Mitteilungsform verwenden:

Spiegel, Focus, Stern, Brigitte und nahezu jede Tageszeitung bieten die elektronische Informationspost genauso an wie Tierfutterläden, Online-Läden oder Kosmetikhersteller, Kulturveranstalter oder Verlage. Musiker verwenden ihn ebenso wie Schauspieler, um auf ihre Termine hinzuweisen oder sich bei ihrem Publikum zu bedanken. Auch erfolgreiche US-Autoren wie Stephen King oder Dean Koontz informieren ihre Fans über einen Newsletter. Viele deutsche Autoren gehen mit dieser Form der Kontaktaufnahme jedoch noch etwas schüchtern um.

Ein Newsletter informiert, er kann bereichern, aufwecken und natürlich in Erinnerung rufen. Längst nicht jeder surft gern und ausgiebig im Internet. Da ist es umso wichtiger, seine Leser und Fans ab und an auch auf andere Art zu erreichen – mit der virtuellen Wurfpost. Und natürlich kann der Newsletter auch als Pressemitteilung für Journalisten – Presse, TV, Radio – dienen.

Was gehört in meinen Newsletter?

Das bestimmst allein du. Denn es ist dein Newsletter, dein persönlicher Werbebrief an deine Leser, Fans, Freunde, aber auch an Journalisten, Lektoren und Kollegen. Darum kannst du dich zwar zwischen witzigem, sachlichem und persönlichem Stil entscheiden – wichtig ist aber, dass die Fehlerquote bei Rechtschreibung und Grammatik niedrig gehalten werden sollte. Denn du stellst dich als Autor dar.

Sieh deinen Newsletter als Präsentationsmöglichkeit an, mit der du auf eine neue Veröffentlichung, einen Lesungstermin oder ein aktuelles Interview hinweist. Erzähl von deiner letzten Lesung, von deinen aktuellen und zukünftigen Projekten.

Individualität ist gut. Wenn du deinen Newsletter mit einem frechen Zitat oder einem kurzen Gedicht von dir oder dem ersten Satz deines aktuellen Werks eröffnest, gibst du dem Leser etwas von dir – und das macht den Newsletter zu deiner persönlichen, von dir und über dich erstellten Informationsquelle.

Wie oft sollte ich den Newsletter verschicken?

Ein täglicher Versand wäre sicherlich zu viel, auch wöchentlich dürfte es auf die Dauer nicht nur für dich, sondern auch für den Empfänger lästig werden. Ein regelmäßiger Rhythmus ist auch kein Muss, aber alle paar Monate solltest du deinen Newsletter verschicken – das steigert den Erinnerungswert. Wichtig ist, dass der Newsletter über Neuigkeiten informiert und nicht jedes Mal den gleichen Text beinhaltet und auf das gleiche Buch hinweist, das erst in einem Jahr erscheint. Kurze Informationssätze sind immer besser als seitenlange Geschichten. Gib dem Leser die Möglichkeit, Links zu folgen, um mehr über ein Buch oder eine angekündigte Lesung zu erfahren, aber schreib auch nicht zu wenig. Die Beiträge müssen neugierig machen.

Wie baue ich mir einen Empfängerstamm auf?

Am Anfang sind es vielleicht nur zehn, aber daraus können schnell 100 oder auch 1.000 Empfänger werden. Sende deinen Newsletter an Freunde oder Kollegen und an die Kontakte deines E-Mail-Adressbuches. Weise – sofern vorhanden – auf deiner Website darauf hin und biete die Möglichkeit an, den Newsletter zu abonnieren. Wenn du gerne in Foren postest, erwähne deinen Newsletter in der Sigatur, oder – was etwas dreister ist und aufdringlich wirkt – in Gästebüchern oder Blogs. Hier läufst du allerdings Gefahr, dass deine Einträge gelöscht werden, weil sie nur nach Werbung aussehen. Darum ist es sinnvoll, sich dabei nur an Freunde oder Bekannte des Literaturbetriebs zu wenden und vorher nachzufragen, ob man auf seinen Newsletter aufmerksam machen darf.

Natürlich bleibt auch eine gewisse Unsicherheit: Nerve ich die Leute, wenn ich ihnen meinen Newsletter schicke? Die Gefahr besteht natürlich

immer, darum ist es wichtig, auch eine Abmeldemöglichkeit zu schaffen, die im Newsletter genannt werden sollte und dir und dem Empfänger keine unnötige Zeit raubt. Der Provider deiner Website oder spezielle Anbieter halten dafür Lösungen bereit.

Natürlich kannst du deinen Newsletter auch über deinen E-Mail-Browser verschicken und deine Adressliste selbst von Hand pflegen. Dies ist bei zwanzig oder dreißig Adressen kein Problem; steigt die Empfängerzahl jedoch in die Hunderte, wächst auch der Arbeitsaufwand, und die Übersicht geht schnell verloren.

Wie werte ich meinen Newsletter auf?

Wenn du glaubst, selbst noch nicht genug Informationen für einen Newsletter zu haben, dann arbeite doch mit einem oder zwei Kollegen zusammen. Gemeinsam könnt ihr einen bunten und erfolgreichen Letter konzipieren und euch gegenseitig helfen und fördern. Den Lesern bietest dudadurch einen kleinen Ausschnitt des Literaturgeschehens!

Oder aber gib anderen die Möglichkeit, ihre Neuerscheinungen oder Termine bei dir mit zu veröffentlichen, lobe Gewinnspiele aus, die nurfür Abonnenten des Newsletters gelten.

Du kannst auch auf deine Werke bezogene Tipps anbieten. Hast du zum Beispiel ein Kochbuch veröffentlicht, ist ein Rezept in deinem Newsletter bestens platziert. Bei Kinderbuchautoren bieten sich Rätsel oder Malwettbewerbe an. All das bereichert deinen Newsletter.

Beachte jedoch: Dein Platz ist beschränkt. Ein mehrseitiger Newsletter wird nicht gern gelesen. Stell wichtige Termine unbedingt an den Anfang, sonst könnten sie überlesen werden.

Und um noch einmal auf die Überschrift zurückzukommen: Newsletter? Muss das sein? Nein, es muss nicht sein. Aber ein Newsletter stellt für deine Leser eine weitere Brücke zu dir als Autor dar. Entscheide selbst, ob du sie schlagen und überqueren möchtest.

Viel Erfolg!


Links zum Thema

Auch wikipedia widmet sich dem Thema Newsletter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Newsletter

Kostenlose Newsletterservice bieten:

https://www.joletter.de/

Maillinglisten, die sich auch als Newsletter eignen:

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Nicole Rensmann kann zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich der Kinder- und Erwachsenenliteratur vorweisen. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und sieben Katzen in Remscheid. Seit 2002 bietet sie ihren eigenen Newsletter an, ist sich aber bewusst, dass sie nicht alle der oben erwähnten Tipps in den ersten Ausgaben angewendet hat! https://www.nicole-rensmann.de

(Quelle: www.autorenforum.de / The Tempest)

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