Am 07. Januar 2013 stellte mir Michèle Seifert für ihren Blog “Elchi’s World of Books” fünf Interviewfragen. Leider ist dieser Link nicht mehr vorhanden. Wer dennoch Fragen und Antworten lese möchte, kann das direkt hier:
Name: Nicole Rensmann
Pseudonyme: ./.
Geburtstag: 26.04.1970
Geburtsort: Remscheid
Hobbys: Meine Interessen sind vielfältig, doch die Zeit, um diese intensiv auszuleben, ist leider nicht vorhanden. Mein größtes Hobby habe ich zum Beruf gemacht: Das Schreiben. Praktischerweise lassen sich damit auch andere Interessen verknüpfen.
Homepage: www.nicole-rensmann.de
Ab wann war Dir bewusst, dass Du Autor werden wolltest? Was hat Dich dazu bewegt?
Bewusst war mir das nie. Es war kein Berufswunsch im üblichen Sinne. Als ich jünger war, wollte ich Archäologin, Geologin oder Frisörin werden. Das waren Berufe, die du erlernen kannst, so dachte ich. Schriftsteller bist du oder du bist es nicht. Natürlich wollte ich so schreiben können wie die Autoren meiner Kindheit. Diesen Wunsch gab es schon, aber wie sollte ich das anstellen? Welche Schule muss ich besuchen, um Autorin zu werden? Das hätte mir keiner sagen können und leider gehörten künstlerische Berufe auch nicht in den Beratungstermin bei der Berufsberatung im Arbeitsamt.
Als Kind habe ich zwar nicht nur viel gelesen, sondern auch kleine Gedichte und Sprüche geschrieben, aber Schriftstellerin zu werden, erschien mir vollkommen absurd. Diesen Gedanken, da bin ich mir sicher, hatte ich nie. Erst mit 22 – ungefähr – habe ich angefangen erste Geschichten und auch längere Gedichte zu schreiben. Parallel dazu führte ich den damals einzigen Stephen King Fanclub und hatte Kontakte mit Verlagen. Diese nutzte ich. Denn mir war schnell klar, schreiben nur aus Spaß, damit lässt sich der Lebensunterhalt nicht verdienen. Und so veröffentlichte der Bastei Verlag 1998 meine erste Kurzgeschichte in »John Sinclair«. Die Geschichte verwende ich heute nicht unbedingt als Vorzeigematerial, aber so hat es begonnen. Danach habe ich „Buchstaben geleckt“. Mehr Ideen, mehr Lust zu Schreiben, mehr mehr mehr. Ich habe in den ersten Jahren sehr sehr viel geschrieben und veröffentlicht. Längst schreibe ich gezielter und publiziere deutlich weniger.
Ich liebe meinen Job, weil…
… er mir Ruhe und Entspannung bietet.
… ich meine Fantasie ausleben kann
… ich ihn von zuhause ausüben darf.
… er der Beste ist, den es gibt!
Welchen deiner Charaktere würdest du gerne einmal live kennen lernen und was würdest du am liebsten mit ihm / ihr unternehmen und erleben?
Vor einigen Jahren hätte ich vermutlich einen Charakter aus „Firnis“ genommen. Ferdinand Hermann Moritz – den Maler, der tatsächlich gelebt hat. Allerdings hätte ich mich nur auf ein Treffen eingelassen, wenn der Rückweg eindeutig gekennzeichnet bliebe und jederzeit zur Verfügung stünde. Denn so romantisch das 19. Jahrhundert manchmal zu sein scheint, ich hätte dort – schon aus hygienischen Gründen – nicht leben wollen.
Heute beantworte ich deine Frage eindeutig mit: „Niemand“.
Ich möchte unbedingt ins Niemandsland und dort einmal mit dem Drecksack den kleinen Petit schaukeln. Aber auch Fräulein Klimper und Lilly möchte ich Hallo sagen. Mit Niemand über seine Mutter sprechen und fragen, ob er schon herausgefunden hat, was die Zeichnungen zu bedeuten haben, auf die Nina ihn zum Abschied hingewiesen hatte.
Wir würden gemeinsam sicherlich eine Menge zu erzählen haben. Nach der Beantwortung deiner Fragen kehre ich allerdings eh ins Niemandsland zurück, wenn auch nur wortwörtlich.
Gibt es in deinen Büchern Parallelen aus eigenen Erfahrungen, die dich dazu inspiriert haben? Bzw. woher nimmst du deine Inspiration im Allgemeinen?
Ja und Nein. Auch das ist abhängig vom Roman. In „Niemand“ werden Schimpfwörter zu Charakteren. Arschlöcher, Schleimscheißer oder Duckmäuschen. Natürlich kenne ich solche Menschen auch im realen Leben – wer nicht? Aber Parallelen zu meinem Leben finden sich dort ansonsten nicht. In diesem Fall. Die Welt, das Leben, die Straße inspirieren mich. Ich halte die Augen offen, horche, nehme auf, sehe. Das ist meine Inspiration.
Dennoch möchte ich nicht abstreiten, dass Parallelen aus meinem Leben auch in die Bücher oder Kurzgeschichten mit einfließen. Dafür sorgt schon das Unterbewusstsein.
Ich glaube jedoch, ohne Erfahrung bist du nicht in der Lage Bücher zu schreiben oder Geschichten zu erzählen. Natürlich kannst und musst du bei manchen Stoffen recherchieren, aber völlig ohne Lebenserfahrung und Empathie, die sich nur entwickeln kann, wenn du lebst – mit allen Höhen und Tiefen – , bist du nur bedingt in der Lage einen Roman zu schreiben.
Gibt es sonst noch etwas, das du deinen Lesern gerne sagen möchtest?
Danke, sonst nichts. Aber vielleicht haben die Leser noch eine Frage an mich? Dann sehr gerne!