Nach der Keramikpfanne von Postenprofi und Socken von Soxego wurde ich – und 2999 weitere Bewerber – ausgewählt ein T-Shirt von hessnatur zu testen, das als „Stärkstes T-Shirt“ beworben werden sollte. Bei meiner Bewerbungen habe ich verschwiegen, dass ich Tiere habe. Es wurde auch nicht danach gefragt. Kurzzeitig habe ich darüber nachgedacht mit dem T-Shirt ein Zerr- und Reißspiel mit den Hunden zu veranstalten. Aber ich wusste, stark oder nicht stark, so lange das Shirt nicht aus Stahl besteht, würde es verlieren. Es wäre ein unfairer Kampf. Also keine Spiele mit den Hunden. Schade. Auch die Katzen habe ich nicht auf dem Shirt schlafen lassen, die Gefahr anschließend Löcher von den Krallen darin zu entdecken, erschien mir doch zu groß.
Außerdem teilte der Hersteller Aufgaben im wöchentlichen Modus mit, von Zerrspielen mit Tieren war nicht die Rede.
Noch bevor das Paket mit meinem T-Shirt ankam, dachte ich über die Bezeichnung dieses Shirts nach. Das Stärkste T-Shirt bei hessnatur, so pries die Firma ihr neues Shirt an. Kann ein T-Shirt stark sein? Meine Antwort lautet eindeutig: Nein.
Ein Kleidungsstück hat keine Muskeln, die ihm Stärke verleihen könnten. Ein Shirt kann modisch sein und den Träger sexy oder sportlich aussehen lassen. Aber ich sollte die Wörter nicht zu sehr auf die Goldwaage legen, ich weiß, ich weiß. Hier geht es um Marketing und darum, dass dieses „T-Shirt echt stark sein soll“ Doch mir will diese Bezeichnung nicht gefallen. Bei dem T-Shirt könnte das anders werden und darum geht es.
Ein ausführliches Video von hessnatur erklärt wie das Shirt hergestellt wird, berichtet von der Gewinnung der Bio-Baumwolle in Indien und den Arbeitsbedingungen in Griechenland, denn dort werden die Shirts genäht.
Das Shirt fühlt sich in der Hand sehr gut an. Der Stoff ist weich und angenehm. Das Etikett bestätigt noch einmal, wo das T-Shirt hergestellt wird – Made in Greece. An dem Etikett hängen 4 schmale Pappschilder – Gutscheine, die ich bei meiner nächsten Bestellung verwenden oder Freunden schenken kann. Eine nette Zugabe. Diese Schilder sind nicht mit einem Plastikband befestigt, sondern hängen an einem Stoffband, das mithilfe einer Sicherheitsnadel an dem Konfektionsgrößenschild festgemacht ist. Das gefällt mir.
Innen im Shirt finden sich drei weitere Etiketten mit unterschiedlichen Herstellerdaten und Nummern. Mein Shirt trägt die Nummer 0572 von 3000. Also eine limitierte Ausgabe – für alle Tester. Gefertigt wurde das Shirt aus 100% Baumwolle, die aus kontrolliertem, biologischen Anbau gewonnen wird. Soweit die Etiketten im T-Shirt.
Mit V-Ausschnitt, leicht tailliert und in der Farbe Aster ist dieses Shirt in jedem Fall für eine Frau gedacht. Das Emblem von hessnatur befindet sich gestickt unten links über dem T-Shirt-Saum. Ein schlichtes, aber durchaus schickes Markenshirt, das lässig zur Jeans getragen werden kann.
Die erste Aufgabe lautete: Vermessen, Waschen, Anprobieren.
Das schien durchführbar zu sein. Die Maße finden sich im Bild links. Das Waschen dauerte etwas länger. Laut Etikett kann das T-Shirt bei 40 Grad gewaschen werden. Ich bevorzuge 30
Grad. Sollte also klappen. Das Shirt sah nach dem Waschen ziemlich zerknittert aus.
Das Trocknen dauerte nicht so lange wie ich bei den kühlen und feuchten Temperaturen erwartet hatte – im Gegenteil: So gehörte das Shirt zu den Kleidungsstücken, die am schnellsten trockneten.
Auch nach dem Trocknen war das T-Shirt nach wie vor zerknittert. Die Maße hatten sich etwas geändert. Die Taille schrumpfte um 1 cm, das Bündchen sogar um 2 cm. Nach dem Bügeln war die Welt des hessnatur-T-Shirts wieder in Ordnung. Leider kam dann die nächste Aufgabe und die lautete:
Knittertest und die Erforschung des Knittererholungswinkels
Das hört sich an wie der Buchtitel einer hochwissenschaftlichen Lektüre. Beides sollte jedoch bei mir zuhause in einer Tasche statt finden. Ich habe eine Schublade verwendet. Der Test sollte mit dem hessnatur-T-Shirt und einem Shirt meiner Wahl durchgeführt werden, ich wählte mein olles Lieblings-Ernie-Shirt. Beide habe ich in die Schubladenecke gestopft, nebeneinander. Und oben drauf noch zwei Handgelenkgewichte gelegt. Die liegen da eh nur rum. Jetzt hatten sie eine Verwendung. Nach ein paar Tagen habe ich beide Shirts wieder hervorgeholt. Das Ergebnis ist wie erwartet. Beide T-Shirts brauchen jetzt eine Glättungsentspannungsmassage.
Warum das so ist? Diese Frage sollte ich ebenfalls beantworten. Baumwolle knittert, oder? Wer aufs Bügeln verzichten will oder muss, der kann das Shirt aber auch einfach wieder anziehen, es glättet sich relativ schnell am Körper.
Aktiv-Test mit dem Stärksten T-Shirt
Aktiv-Test. Das würde wohl die schwerste Hürde für mich werden. Denn alle Tester sollten ihr Shirt beim Joggen, bei der Gartenarbeit oder beim Sport ausprobieren. Uff. Zum Glück galt „Ausruhen“ in diesem Fall als Aktivität. Und so habe ich das T-Shirt mit ins Bett genommen und darin geschlafen.
Wie fühlt sich das Shirt bei unterschiedlichen Aktivitäten auf der Haut an? Das Shirt fühlt sich sehr kühl und luftig auf der Haut.
Fühlst Du Dich anders damit als in einem konventionellen T-Shirt oder einem Funktions-Shirt? Ja. Ich schwitze so gut wie nicht in dem Shirt und es ist so leicht, dass ich das Gefühl habe, es nicht zu tragen. Im Hochsommer sicherlich super.
Wenn Du Unterschiede beim Tragen der Shirts ausmachen kannst – an was könnte das Deiner Meinung nach liegen? Möglicherweise an der Baumwolle und der Verarbeitung dieser.
Und welche Erfahrungen machst Du in Sachen Belastbarkeit? Zerrspiele mit den Hunden habe ich vermieden und auch durch die Mangel drehe ich meine Wäsche grundsätzlich nicht. Ich habe das Gefühl, das Shirt ist hochwertig und gut verarbeitet. Es dürfte viele Jahre gute Dienste leisten.
Für das „Stärkste Shirt“ kannst Du auf einer Skala von 1 bis 10 Sympathiepunkte vergeben (je mehr Punkte, desto sympathischer :-) ) – wie viele Punkte bekommt Dein Shirt von Dir? Acht.
Die vierte Testwoche rückt an. Der Vorteil, die nun anstehenden Tests habe ich alle schon automatisch durchgeführt. Es geht ums Waschen.
Der ultimative Wasch- und Trockentest
hessnatur bat darum, das Shirt in der Maschine zu waschen, über Nacht trocknen zu lassen und mit dem Ergebnis der Handwäsche zu vergleichen. Ich hatte jedoch die Alternative „Maschinenwäsche“ bereits am Anfang gewählt und wiederhole gerne noch einmal, dass sich das Shirt gut waschen ließ, es trocknete schneller als die anderen T-Shirts, sah jedoch etwas zerknittert aus und war minimal eingelaufen. (siehe oben).
Hat es sich beim Waschgang in der Maschine verdreht? Keineswegs,es ist noch alles an seinem Platz.
Und wie steht es mit der Farbechtheit: Hat das Shirt Farbe während der Maschinenwäsche verloren? Nein. Die Farbe ist nach drei Mal waschen noch genauso wie am Anfang.
Könnt Ihr im Achselbereich Pilling feststellen? Nein. Bisher noch nicht.
Nun habe ich vier Wochen lang das Stärkste T-Shirt von hessnatur getestet. Es war lustig, interessant und hat Spaß gemacht. Natürlich wandert das Shirt jetzt nicht in die Kleidersammlung. Da es aber nicht „meine“ Farbe hat und mir auch vom Schnitt nicht 100% zusagt, wird das Shirt wohl zu meinem persönlichen Schlaf-Shirt werden. Das ist nicht unbedingt ein schlechter Job, denn so wird es regelmäßig zum Einsatz kommen, was viele andere T-Shirts in meinem Schrank nicht von sich behaupten können.
Fazit: Das T-Shirt fühlt sich kühl auf der Haut an, optimal beim Sport und heißen Temperaturen, es lässt sich gut waschen und trocknet schnell.
Vielen Dank an hessnatur für diesen Produkttest!
© Fotos/Text: Nicole Rensmann