Nina Blazon: Ihr Roman ist ja ein Experiment zum Thema Seelenwanderung. Angenommen, dieses Gedankenspiel entspräche der Realität – welche Stationen hätte Ihre Seele möglicherweise hinter oder vielleicht noch vor sich?
Nicole Rensmann: In »Anam Cara – Seelenfreund« gibt es eine spezielle Theorie, aus welchen Gründen eine Seele in die Zukunft oder die Vergangenheit reist. Demnach möchte ich nur in die Zukunft gelangen. Welche Stationen meine Seele hinter sich haben könnte?
Sicherlich lebte meine Seele schon einmal in einer Hexe aus dem Mittelalter, oder sie gehörte zu einer Dame der gehobenen Klasse Anfang des 19. Jahrhunderts, vielleicht war ich aber auch ein grausamer Wikinger oder eine Hebamme? Doch bestimmt lebte meine Seele schon einmal in einem Hund.
Woran schreiben Sie gerade?
Derzeit arbeite ich an zwei neuen Romanen. Ich möchte aber noch nicht zu viel darüber verraten.
Ihr Lieblingsfilm?
Ich schaue gerne „Mantel und Degenfilme“, Historische Spektakel, Fantasyfilme und auch Science Fiction. Ein bevorzugter Titel fällt mir jetzt aber nicht ein. Es gibt auch keinen Film, den ich schon zwanzig Mal oder öfter gesehen habe, weil ich ihn so genial fand. Dafür ist mir die Zeit zu schade. Dann lese ich lieber, als dass ich mir einen Film mehrmals anschaue.
Welche Musik inspiriert Sie am meisten?
Das ist abhängig vom literarischen Genre und von der Stimmung. Tatsächlich höre ich so ziemlich alles, außer HipHop, Techno, Volksmusik, Schlager und weichgespülte Popmusik.
Drei Dinge, die Sie gerne perfekt beherrschen würden?
Schreiben. Klavier spielen. Mutter sein.
Vielleicht nicht grundsätzlich und immer in dieser Reihenfolge. Die Frage, die sich mir dabei aber stellt: Was ist perfekt? Außerdem müsste ich mich klonen, um in den drei Kategorien – zumindest meinem Empfinden nach – auch nur annährend perfekt zu werden.
Ihr seltsamstes oder lustigstes Erlebnis beim Schreiben?
Für den Roman »CIARA«, der im April beim Festa-Verlag erscheint, ließ ich von einer Bekannten ein Geburtsprofil im Zusammenhang mit dem Mondzyklus erstellen. Ich nannte ihr lediglich das von mir gewünschte Datum und den Vornamen, also Ciara, sowie das Thema des Romans. Sie erzählte mir dann von einem ihrer Träume, in dem eine Person wie Ciara mitspielte. Ausschnitte dieses Traumes hab ich dann auch später mit ins Buch übernommen. Noch interessanter war aber, dass sie mir zu Ciaras Geburtsdatum Daten lieferte, die meine bisherigen Ideen in jeder Hinsicht unterstützten, so dass ich nicht ein Detail ändern musste. Das war ausgesprochen seltsam.
Lustig? Mmh… als ich noch zur Schule ging, sagte mein damaliger Deutschlehrer aufgrund eines Aufsatzes, ich hätte einen Wortschatz von höchstens 500 Wörtern. Bei ihm bekam ich dementsprechend schlechte Noten. Bei einer Vertretung, die einige Monate an unserer Schule unterrichtete – eine Lehrerin aus den USA – die uns ein Science Fiction Thema vorgab, schrieb ich einen der besten Aufsätze. Das ist vielleicht nicht unbedingt lustig, aber für den ein oder anderen Schüler mit dem Traum, einmal Autor zu werden, ein kleiner Hinweis: Oft kommt es eben auch darauf an, wer das Werk liest und wie das Thema lautet.