Frauen in der Phantastik.
Halt, hier geblieben!
Ich weiß, dass diese Einträge hauptsächlich von Männern gelesen werden, was natürlich damit zusammenhängt, dass in diesem Genre die Männlichkeit… ähem, die Männer in der Überzahl sind. Doch jetzt bitte nicht wegklicken, auch wenn der Bericht nicht mit Fotos, auf denen leicht bekleidete Damen abgebildet sind, untermalt wird.
Also noch mal: Es geht um Phantastik im Groben, dazu zähle ich das Horrorgenre, die subtile phantastische Literatur, Fantasy und Science Fiction. Jaja, ich weiß, für SF-Fans ist das beinahe ein Beleidigung, ich bitte um Verzeihung, aber auch SF-Geschichten beruhen weder auf Tatsachen, noch ist die Möglichkeit groß, dass die Handlung eintrifft – also handelt es sich auch hierbei um Fantasiegebilde; Idee und Zeitspanne sind erst mal nebensächlich.
Es geht mir aber nicht um die Frau als Protagonistin in einem Roman oder einer Story, sondern als Leserin, Fanin, Autorin, Redakteruin, Journalistin.
Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass in manchen Foren das Wort einer Frau nicht genau so gilt wie das eines Mannes. Zuerst dache ich, diese Annahme bilde ich mir ein. Doch nachdem ich letzte Woche mit einem Freund über dieses Thema gesprochen habe, bestätigte er mir meine Vermutung. Seine rar gesäten KollegINNEN kämpfen mit ähnlichen Problemen in der Männerwelt. Anweisungen lassen sich so manche Herren hintenherum bei männlichen Kollegen bestätigen oder die Frauen werden gleich umgangen.
Meine Herren, muss das sein?
Liegt es daran, dass wir uns den Herren der Schöpfung gegenüber nicht richtig auszudrücken vermögen – weil wir Frauen sind?
Oder hängt es damit zusammen, dass die Männer unsere Worte nicht verstehen (wollen) – weil wir Frauen sind?
Oder liegt es an der Präsenz? Wobei mir jemand mangelnde Präsenz kaum vorwerfen kann. Dann ist es in meinem persönlichen Fall schon wieder zu viel?
Oder ist es das alte Spiel – Frau und Mann sprechen nicht dieselbe Sprache?
Oder liegt der eigentliche Grund viel weiter zurück, ist in unseren Köpfen verankert und wird von unserem Unterbewusstsein zum passenden Zeitpunkt unterschwellig verwendet?
Haben Frauen in dem großen allumfassenden Bereich der Phantastik – egal ob Film oder Buch, ob Horror oder Science Fiction – nichts zu suchen?
Dabei sind es auch Frauen gewesen, die Meilensteine der phantastischen Literatur gelegt haben. Spontan fallen mir ein:
Mary W. Shelley´s Frankenstein. Eine Vorlage für viele nachfolgende Horror-Romane.
Anne Rice und ihre Gespräche mit Dracula.
J.K. Rowling – ohne Harry Potter wäre auch die deutsche Fantasy nicht so gefragt, wie es derzeit der Fall ist.
Astrid Lindgren ist zwar als Kinderbuchautorin berühmt geworden, doch wer kennt nicht ihre Geschichten von Pippi Langstrumpf und Michel? Ich denke, dass viele ihrer Handlungsstränge als Fundament für spätere Bücher, auch im Bereich der Phantastik, galten.
Wenn ich ins Wohnzimmer gehen und die Bücherwände durchsuchen würde, fände ich sicherlich noch einige weitere erfolgreiche Schriftstellerin.
Mir ist jedoch bewusst, dass es in diesen Genren weitaus mehr männliche Autoren gibt, woran auch immer das liegen mag. (Boshafte Witze auf Kosten der Männer, spare ich mir jetzt an dieser Stelle. )
Leben wir nicht in einem Jahrhundert, in dem es egal sein sollte, ob ein Essay, eine Meinung, eine Anweisung, eine Erzählung von einem Mann oder einer Frau stammt?
Oder wird es an der Zeit, dass die Emanzipation in die phantastische Literatur einzieht?
Es gibt natürlich auch Foren, in denen die weiblichen Leserin, Autorinnen etc. mit offenen Armen aufgenommen werden, genauso wie es zahlreiche Männer gibt, die ich sogar namentlich nennen könnte, auf die mein heutiges Statement nicht passt. Ausnahmen gibt es glücklicherweise immer und vielleicht sind die gar nicht so selten – nur finden muss frau sie erst einmal!
Nun ende ich aber (- ist auch besser, hast du gedacht, stimmts? – ) und widme mich meinem neuen Roman.
Zum Schluss jedoch noch ein spezieller Gruß an Dirk van den Boom – ich hoffe, du konntest es aushalten – so ganz ohne die beiden großen T´s!